Die Zukunft der Kommunikation – wie wir künftig kommunizieren

Bild: Fractal/123rf

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Am erneut gut besuchten Top-Anlass der Schweizer Kommunikations-Branche wagten eine Bundesrätin sowie diverse hochkarätige Expertinnen und Experten aus der ICT-Branche, aus Forschung und Lehre sowie aus Verwaltung und Wirtschaft einen Blick in die Kristallkugel. Danach lässt sich die Zukunft der Kommunikationstechnologien in drei Punkten zusammenfassen: Die Entwicklung geht, erstens, im Eiltempo weiter. Damit wächst, zweitens, auch das Potenzial für Innovation und Nachhaltigkeit in allen Wirtschaftssektoren stetig. Unabdingbare Voraussetzung, um es im Interesse der Gesamtgesellschaft ausschöpfen zu können, sind drittens zukunftsfähige Netzinfrastrukturen und Datenräume.

Die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren, verändert sich laufend. Technische Innovationen, um Informationen und Wissen zu übermitteln, spielen dabei eine zentrale Rolle und lösen ihrerseits tiefgreifende Veränderungen aus. Mit dem mobilen Internet und der flächendeckenden Vernetzung hat sich der Wandel der Kommunikationsmöglichkeiten beschleunigt wie nie zuvor: Die digitalisierten Informationen, die uns dank immer leistungsfähigeren multifunktionalen Endgeräten stets zur Verfügung stehen, sind aus unserem Alltag und unserer Berufswelt nicht mehr wegzudenken – zu vielfältig der Nutzen, der sich hinsichtlich Effizienz, Ressourceneinsatz und (teilbarer) Erkenntnis daraus ergibt.

Unendliche Möglichkeiten

Doch das ist, wie eine ganze Reihe von Referentinnen und Referenten am Asut-Seminar aufzeigten, erst der Anfang. Paul Michael Scanlan, CTO von Huawei Technologies beispielsweise erläuterte, welche Bedeutung ICT im Verbund mit künstlicher Intelligenz in verschiedensten Anwenderbranchen hat. Sofia Isacsson, Head of Solution Line Communication Services bei Ericsson, stellte in Aussicht, dass die nächste Generation der Wireless-Technologie, etwa mit Fern-Holografie oder Telepräsenz, ganz neue Dimensionen der audiovisuellen Kommunikation eröffnen werde. Der Gameproduzent Moritz Zumbühl, Gründer der Blindflug Studios AG, sprach mit Begeisterung davon, wie sich gamifizierte Interaktionen zu einem neuen Massenmedium für alle Altersgruppen und zur Basis neuer digitaler Geschäftsmodelle mausern. Und der Elefant im Raum – das Metaverse, d. h. das immer nahtlosere Verschmelzen der physischen Welt mit der virtuellen Digitalwelt und die vor Kurzem noch unvorstellbaren Möglichkeiten, die sich daraus ergeben – sprach Oliver Jung an, Director Mobile & Connectivity Partnerships Central and Eastern Europe von Meta. Davon, dass Kommunikationstechnologien in allen Wirtschaftssektoren starke Innovationstreiber sind, und es erlauben, kreative Antworten auf vielfältige Herausforderungen zu finden, zeigte sich auch Innosuisse-Direktorin Annalise Eggimann überzeugt.

Aber sind wir dem Tempo gewachsen?

Mit den Auswirkungen der voraussehbaren Entwicklung der modernen Kommunikation auf Mensch und Gesellschaft setzte sich eine weitere Reihe von Referaten auseinander. Ist unser Gehirn überhaupt imstande, mit den Herausforderungen der digitalen Welt fertig zu werden, fragte Lutz Jäncke, Professor für Neuropsychologie an der Universität Zürich, und tendierte zu einem klaren Nein. Daniel Süss, Professor für Medienpsychologie an der ZHAW, diskutierte mit Jayan Vigneswaran, einem Lernenden bei IBM im letzten Ausbildungsjahr, Zoë Maire, langjährige Chefin von Easyvote und Co-Founderin der Kommunikationsagentur en pointe, sowie Artdeal-Gründerin Sarah Schlagenhauf darüber, ob eine neue Generation, die Digital Natives, hier vielleicht bessere Karten habe oder ob digitale Aufgeschlossenheit eher mit Faktoren wie Technikinteresse und sozialem Umfeld zusammenhänge. Philosophin und Autorin Rebekka Reinhard rief dazu auf, Innovation mit Menschlichkeit zu verbinden, um die Herausforderungen bewältigen zu können, die die Zukunft der Kommunikationstechnologien für uns bereithalte. Sie kam damit zu einem sehr ähnlichen Schluss wie der Neuropsychologe Jäncke: Wer die Chancen der digitalen Kommunikationstechnologien – Teilhabe, Wissensaustausch – für sich nutzen will, braucht eine gehörige Portion Selbstdisziplin.

Der richtige Rahmen

Und wie steht es mit der Schweiz? Ist sie für die Zukunft bereit? Nur dann, so das Fazit einer Podiumsdiskussion, an der der neue Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann, ComCom-Präsidentin Adrienne Corboud Fumagalli sowie Pascal Grieder und André Krause, die CEOs von Salt und Sunrise UPC teilnahmen, wenn sie über die nötige Basisinfrastruktur verfügt – und sie auch umfassend nutzen kann. Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) betonte in ihrer Rede die Bedeutung einer gut funktionierenden Infrastruktur. «Ein stabiles Netz stärkt die Akzeptanz für die Telekommunikation. Wer nach der Rückkehr aus dem Ausland realisiert, dass die Datenübermittlung bei uns zuverlässig funktioniert, wird auch Hand bieten für einen Ausbau der Infrastruktur».

Die Referate sind spätestens ab 22.06.2022 auf der Asut-Website verfügbar.

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