Liebe Leserinnen und Leser von «it business – Das Schweizer Fachmagazin für ICT». Wir freuen uns, Ihnen die druckfrische Herbstausgabe 3/2025 von «it business» präsentieren zu dürfen.
Wenn plötzlich alles stillsteht
Liebe Leserinnen und Leser
Ein Fall in Zofingen zeigt, wie hart ein Cyberangriff nachwirken kann. Beim Pharmaunternehmen Siegfried stand im Mai 2021 die Produktion nach einem Ransomware-Angriff wochenlang still. Die Mitarbeitenden mussten nach Hause geschickt werden. Später wollte die Leitung, dass die ausgefallenen Stunden nachgearbeitet werden. Ein Mitarbeiter klagte dagegen und bekam recht. Das Aargauer Obergericht stellte klar: Ein Cyberangriff ist ein Betriebsrisiko. Wer arbeitsbereit ist, hat Anspruch auf Lohn. Nacharbeiten darf nicht verlangt werden.
Dieser Fall macht sichtbar, woran man sonst kaum denkt. Ein Cyberangriff ist kein reines IT-Thema. Es geht nicht nur um Server und Daten, sondern auch um Menschen, um Löhne und Verantwortung. Wer führt, trägt dieses Risiko. Und wer rechnet schon damit, dass Gehälter weiterlaufen müssen, auch wenn keine Arbeit möglich ist.
Für KMU ist das eine unbequeme, aber wichtige Lektion. Anders als Konzerne haben sie selten Reserven, um längere Ausfälle zu verkraften. Ein Angriff kann schnell zur Existenzfrage werden, nicht nur wegen technischer Schäden, sondern auch wegen Lohnfortzahlung, Verträgen und Vertrauensverlusten. Vorbereitung zahlt sich aus. Backups, Pläne und geschulte Mitarbeitende sind entscheidend, ebenso die Haltung der Geschäftsleitung. Das Betriebsrisiko liegt beim Unternehmen. Wenn alles stillsteht, entscheidet die Vorbereitung. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Lektüre der aktuellen Ausgabe.
Herzlichst Ihre
Petra De Meo
