Wirtschaftskrise fördert Softwarepiraterie

Bild: Pixabay

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Softwareanbieter verzeichnen einen starken Anstieg der unlizenzierten Nutzung von Softwareprodukten. Dies ist ein Ergebnis der Erhebung von Revenera. Während im Vorjahr noch 17 Prozent der Hersteller von Softwarepiraterie betroffen waren, kämpfen heute bereits 40 Prozent gegen das illegale Kopieren, Verkaufen, Teilen und Weiterverbreiten ihrer Produkte.

Auch der Missbrauch von Software, wie das Umgehen und Manipulieren bestehender Lizenzen (Stichwort: Klonen von virtuellen Maschinen), zeigt eine steigende Tendenz. Hier berichten 30% der Softwareanbieter von einem „grossen Problem“. Im Vorjahr waren es noch 20%. Bereits in den COVID-Jahren und im Home-Office hatte die Zahl illegaler Raubkopien auf dem Markt sowie bewusster Verstösse gegen Compliance-Richtlinien zugenommen. Angesichts steigender Preise, Inflation und Weltwirtschaftskrise scheint sich die Situation nun zu verschärfen.

Revenera MM3 AnstiegSoftwarepiraterie 2023

Bild: Revenera Monetization Monitor: Software Piracy and Compliance 2023

Dabei verursachen nicht nur Kriminelle immensen Schaden. Laut Umfrage besteht ein weiteres Problem darin, dass viele Anwender Softwareprodukte über die vertraglichen Richtlinien hinaus nutzen (26%), in der Regel völlig unbeabsichtigt. In 8% der befragten Unternehmen ist diese Übernutzung (Overuse) sogar für mehr als 30% der Umsatzeinbußen verantwortlich. Anbietern fehlt es an den nötigen Monitoring- und Analysemöglichkeiten, um illegale Nutzung und Lizenzverstösse zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Oft ist sogar völlig unklar, wie viel finanzieller Schaden dem eigenen Unternehmen durch Softwarepiraterie (15%), Missbrauch und Übernutzung (beide 14%) tatsächlich entsteht. Jeder fünfte Befragte (21%) ist sich nicht einmal sicher, welche Form von Piraterie überhaupt vorliegt. Mehr als ein Drittel der Anbieter (37%) möchte ihre Monetarisierung ändern, um Einnahmeverluste zu vermeiden und Compliance-Richtlinien besser durchzusetzen. Neue Modelle, wie Token- und Floating-Lizenzen, sollen helfen, die Nutzung zu überwachen, faire Preise sicherzustellen und berüchtigte Software-Piraten in zahlende Kunden zu verwandeln.

„Im Kampf gegen Softwarepiraterie stehen Anbietern unterschiedliche Optionen offen. In Ländern mit starken IP-Gesetzen lohnt sich der Blick in die Compliance- und Nutzungsdaten, um Vertriebs- und Marketinginitiativen neu auszurichten. Aber auch vor Gericht helfen die Daten, Verfahren abzukürzen und Fälle eindeutiger Softwarepiraterie zu belegen“, erklärt Nicole Segerer, SVP and General Manager von Revenera. „Aggregierte Daten unserer Compliance Intelligence-Kunden zeigen, dass Anbieter auf diesem Weg Lizenzeinnahmen in Höhe von 16,2 Milliarden US-Dollar zurückholen könnten. Ein effizientes Berechtigungsmanagement sowie ein umfassendes Compliance-Programm sind dafür allerdings Grundvoraussetzung.“

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