Über 100 Lernende in einem neuen ICT-Beruf

Bild: ICT-Berufsbildung Schweiz

Aus- & Weiterbildung
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ICT-Berufsbildung Schweiz hat eine neue Berufslehre ins Leben gerufen: Entwickler/in digitales Business mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) heisst die berufliche Grundbildung an der Schnittstelle zwischen Mensch, Technik und Wirtschaft. Diesen August sind die ersten über 100 Lernenden in die Ausbildung gestartet. Bereits über 80 weitere Lehrstellen sind für nächstes Jahr ausgeschrieben.

Der Arbeitsmarkt verlangt nach Fachkräften, die sich in Unternehmen und Verwaltungen um die Prozesse der Digitalisierung im Grossen und Ganzen kümmern. Eine entsprechende Berufslehre an der Schnittstelle von Menschen, Wirtschaft und Technik gab es bisher jedoch nicht. Deshalb hat der nationale Verband ICT-Berufsbildung Schweiz in enger Zusammenarbeit mit Vertretenden der Arbeitswelt eine neue berufliche Grundbildung erschaffen. Die entsprechende Bildungsverordnung trat am 1. Januar 2023 in Kraft. Im August haben nun über 100 junge Pionierinnen und Pioniere in der ganzen Schweiz die 4-jährige Berufslehre «Entwickler/in digitales Business EFZ» angefangen. Mehr als 30 Unternehmen und Verwaltungen haben bereits über 80 weitere Lehrstellen für nächstes Jahr ausgeschrieben.

Profis der Digitalisierung

Entwicklerinnen und Entwickler digitales Business EFZ begleiten Digitalisierungsprojekte und unterstützen damit die digitale Entwicklung, Transformation und Innovation von Unternehmen oder Geschäftsbereichen. Sie analysieren Fragestellungen im digitalen Geschäftsalltag und optimieren darauf basierend Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle. Dabei nutzen sie Daten und sind in der Lage, diese zu erheben, analysieren, visualisieren und daraus Lösungsvorschläge abzuleiten. In den Projekten stehen sie im ständigen Austausch mit diversen Anspruchsgruppen, seien es Fachspezialistinnen und -spezialisten aus verschiedenen Bereichen, Auftraggebende oder Anwender/innen. Zentral sind daher auch Soft Skills, die den Lernenden nebst den relevanten technischen Fachkompetenzen vermittelt werden.

In vielen Branchen gefragt

Aufgrund ihrer Schnittstellenfunktion können Entwickler/innen digitales Business EFZ in Betrieben verschiedenster Branchen sowie in Verwaltungen ausgebildet und eingesetzt werden. Im Bankwesen helfen sie beispielsweise bei der Entwicklung von Applikationen mit, um diese nutzerfreundlicher zu gestalten, in industriellen Betrieben kümmern sie sich um die Optimierung von Arbeitsabläufen zur Kosteneinsparung. Aber auch im Gesundheitswesen, in der Logistik, im Bauwesen oder in der Automobilbranche bieten ihre Kompetenzen einen Mehrwert.

Schlanker Entwicklungsprozess

Zwei Jahre dauerte die Entwicklung des neuen Berufs von der Analyse bis zur Umsetzung. Die inhaltliche Erarbeitung wurde in lediglich 13 Monaten realisiert. «Diese Entwicklung auf der Schnellspur ist nur dank hochmotivierten Mitwirkenden und einer transparenten Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren möglich», betont Matthias Bauhofer, Leiter Berufliche Grundbildung bei ICT-Berufsbildung Schweiz und Projektleiter der Berufsentwicklung. «Wir haben Vertretende aus Unternehmen verschiedenster Branchen und Grössen, aus allen Sprachregionen und allen drei Lernorten – also Lehrbetrieben, Berufsfachschulen und überbetrieblichen Kursen – in den Prozess involviert. Das war eindeutig ein zentraler Erfolgsfaktor des Projekts», so Bauhofer.

Ziel: Erhöhung der ICT-Lehrstellenquote auf 8.1 %

Mit dem neuen Beruf wird auch der steigenden Nachfrage nach Fachkräften im Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) Rechnung getragen. Einer Studie von ICT-Berufsbildung Schweiz zufolge fehlen bis ins Jahr 2030 insgesamt 38'700 ICT-Fachkräfte. Das bedeutet, die ICT-Lehrstellenquote muss von 5.9 % auf 8.1 % angehoben werden, indem 8.1 ICT-Lehrstellen pro 100 ICT-Vollzeitstellen angeboten werden. Die Berufsbildung ist mit 79 % die grösste Zubringerin an ICT-Fachkräften.

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