Schweizer Netzinfrastrukturverband fordert dringendes Umdenken

Bild: Unsplash/David Arrowsmith

Infrastruktur
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Die Schweizer Netzinfrastrukturbranche steht vor immensen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel stellt in allen Bereichen, sei es in der Grundbildung oder bei Quereinsteigerinnen und -einsteigern mit Berufserfahrung, ein erhebliches Problem dar. Der Schweizer Netzinfrastrukturverband und seine Mitglieder setzen alles daran, diese Situation zu ändern.

Aktuell laufen Programme, die Unternehmen dabei unterstützen, Ausbildungskonzepte zu entwickeln und die Betreuung der Lernenden zu organisieren. Darüber hinaus werden in den vom Verband anerkannten Ausbildungsstätten Schulungen angeboten, um Fachkräfte aus anderen Branchen fit für die Netzinfrastruktur zu machen. Der Fachkräftemangel in verschiedenen Branchen wird oft darauf zurückgeführt, dass die Branchen unattraktiv oder die Arbeitsbedingungen schlecht seien. Dies können wir für die Schweizer Netzinfrastrukturbranche nicht gelten lassen. Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Branche ist arbeitnehmerfreundlich, fair formuliert und wird konsequent durch die Paritätische Kommission durchgesetzt und kontrolliert.

Warum fehlen trotzdem Fachkräfte?

Die Herausforderungen sind nicht einfach mit einem attraktiven GAV zu lösen, sondern gehen tiefer. Das Handwerk hat in der Schweiz seit längerem einen schweren Stand. Dabei gerät in Vergessenheit, dass die Energiewende, die fortschreitende Digitalisierung und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs oder des motorisierten Individualverkehrs nur mit bestens ausgebauten Infrastrukturen umgesetzt werden können. Um diese Infrastrukturen zu planen, zu bauen und instand zu halten, benötigen wir in der Schweiz eine starke Netzinfrastrukturbranche. Allerdings wird diese Branche zunehmend von den Auftraggebern geschwächt, die ein starkes Interesse an einer innovativen und florierenden Branche haben sollten.

Schluss mit sinkenden Preisen

Als Verband beobachten wir mit Sorge, dass die Preise für Arbeiten in der Netzinfrastruktur weiterhin unaufhaltsam in eine Richtung tendieren: nach unten! Nachdem wir bereits im Jahr 2022 gewarnt hatten, dass die Preise für viele Unternehmen nicht mehr kostendeckend seien, setzt sich dieser negative Trend fort. Um bei diesen Preisen überleben zu können, werden oft die Grenzen des GAV erreicht oder sogar überschritten. Dies ist inakzeptabel, weshalb der Verband dankbar dafür ist, dass die Vollzugsstelle der Paritätischen Kommission auch in diesem Jahr die Branche und ihre Unternehmen überwacht. Das Umfeld war in den vergangenen Jahren bereits äusserst anspruchsvoll. Nun kommt noch eine Teuerungsrate von 2,3% hinzu. Dabei ist zu bedenken, dass die Branche die Lohnsummen für 2023 um 2,8% erhöht hat. Teuerung, steigende Lohnkosten, fehlendes Personal und hohe Anforderungen an Qualität und zeitliche Flexibilität seitens der Auftraggeber sind klare Zeichen dafür, dass die Branche berechtigterweise die Preise anheben kann und muss. Nur so wird sichergestellt, dass die Netzinfrastruktur, sei es in den Bereichen Energie, Telekommunikation oder Verkehr, auch in Zukunft mit Schweizer Qualität und Zuverlässigkeit gebaut und gewartet werden kann.

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