IT-Sicherheit in der Bevölkerung: Zwischen Sorglosigkeit und Cyberangst

Bild: Pixabay/FuN_Lucky

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Vielen Schweizerinnen und Schweizern sind Cybergefahren in den vergangenen zwölf Monaten deutlich bewusster geworden. Laut der aktuellen „EMEA Consumer Security“-Studie von Cisco sehen das fast 45 Prozent so. Gleichzeitig sorgen sich nahezu zwei Drittel (61%) der Befragten, dass ihre vernetzten Geräte gehackt werden könnten. Einige Sicherheits-Basics, wie Multifaktor-Authentifizierung (MFA) werden überraschend gut genutzt, obwohl 33 Prozent diese Schutzmethode entweder nicht nutzen oder gar nicht kennen.

67 Prozent der Befragten setzen Multifaktor-Authentifizierung (MFA) bereits ein, um ihre Geräte zu schützen. Davon nutzen 33 Prozent MFA privat, 24 Prozent sowohl privat als auch beruflich. Ein wichtiger Schritt, denn auch die Nutzung privater Geräte für berufliche Aufgaben ist in der Schweiz spätestens seit „Hybrid Work“ längst Normalität. Insgesamt nutzen 70 Prozent vorwiegend eigene, private Geräte für die Arbeit, bei den meisten (58%) kommt das Privathandy für Firmen-E-Mails zum Einsatz. Jeweils 47 Prozent bearbeiten darüber Dokumente, 44 Prozent tätigen berufliche Anrufe. Etwas seltener werden Privatgeräte für kollaborative Aufgaben genutzt, beispielsweise Videokonferenzen oder virtuelle Arbeitsräume (36%). Das belegt bereits, dass die Absicherung privater Devices von Seiten der IT- oder Security-Teams Priorität haben muss. „Dank Hybrid Work ist unser Alltag – sowohl privat wie auch beruflich – zunehmend vernetzt. Somit ist IT-Security wichtiger als je zuvor“, sagt Roman Stefanov, Head of Cyber Security Sales bei Cisco Schweiz. „Ich freue mich sehr, dass viele Schweizerinnen und Schweizer das Thema IT-Sicherheit bewusst wahrnehmen. Allerdings hilft das beste Wissen nichts, wenn man nicht auch konsequent danach handelt.“

Fehlende Cyberhygiene und ausbleibende Eigeninitiative

Dem Wissen über die kritische Bedeutung der eigenen vernetzten Geräte steht jedoch eine gewisse Untätigkeit gegenüber, wenn es beispielsweise um den Schutz des heimischen WLANs geht. Fast ein Fünftel der Schweizer Befragten (18%) hat ihr WLAN-Passwort noch nie geändert und bei weiteren 21% ist dies schon mehr als ein Jahr her. Dabei fällt auf, dass es hier wenig Generationsunterschiede gibt, wobei die über 45 ein wenig vorsichtiger sind. Ebenfalls kritisch ist die Nutzung von öffentlichen WiFi-Netzen. 40 Prozent loggen sich häufig oder sehr häufig in öffentliche WiFi-Netze ein, um beispielsweise E-Mails abzurufen. Auch bei komplexeren Aufgaben, wie dem Zugriff über VPN oder dem Nutzen vertraulicher Dokumente nutzen 32 Prozent häufig oder sehr häufig öffentliches WiFi. Das kann problematisch werden, da über den Grad der Absicherung dieser Netze selten etwas bekannt ist und sogar ein unbefugter Eingriff durch Hacker möglich wird. „Bei einem öffentlichen Wi-Fi-Netzwerk weiss niemand, wer aus welchen Gründen mithört oder wie gut es der Betreiber abgesichert hat“, sagt Martin Lee, EMEA Lead bei Talos, der Threat Intelligence- und Forschungsorganisation von Cisco. „Die Nutzung der Hotspot-Funktion des eigenen Telefons mit einem starken Passwort ist sicherer als die Nutzung eines öffentlichen Netzwerks. Und die Nutzung eines VPNs ist immer sicherer, als keinen VPN zu nutzen.“

Mehrheit folgt Cybersecurity-Ratschlägen aus persönlichem Umfeld

Wenn es um Ratschläge zur Absicherung von Geräten und zum sicheren Surfen geht, vertraut die Mehrheit der Schweizer Befragten auf das persönliche Umfeld. 37 Prozent folgen den Hinweisen von FreundInnen und Verwandten. 32 Prozent verlassen sich auf „Common sense“ und fast jeder Vierte versucht IT-Security-Tips in traditionellen oder sozialen Medien zu finden. Ratschläge von Geräteherstellern werden von etwa einem Fünftel der Befragten (21%) in Anspruch genommen, Hinweise staatlicher Stellen nur von etwa 16 Prozent. Die „EMEA Consumer Security“-Studie wurde im August 2022 durch Censuswide im Auftrag von Cisco in der Schweiz und anderen Ländern erhoben – darunter u.a., dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und Italien. An der Befragung nahmen in der Schweiz 1.000 Personen teil, 47 Prozent davon Vollzeitbeschäftigte.

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