Wunsch nach mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen

Bild: Pixabay

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Online-CRM-Anbieter Salesforce hat erstmals die Studie «Connected Healthcare Consumer Report» veröffentlicht. Über 6’000 Privatpersonen aus neun Ländern geben darin Auskunft über ihre Meinung zum Versorgungssystem, zu Versicherern sowie Pharma- und Medizintechnikunternehmen.

Allein die Hälfte (50 %) der Befragten aus Deutschland findet, die Branche sei zu sehr auf ihre eigenen Vorteile bedacht und weniger auf das Wohlergehen der Patienten. Ähnlich sehen es die Holländer (ebenfalls 50 %). In den USA signalisieren sogar 57 Prozent der Befragten, dass hier ein Aufholbedarf nötig sei. Nicht einmal vier von zehn (37 %) Teilnehmern sind mit der Proaktivität ihrer behandelnden Ärzte und Gesundheitsdienstleister zufrieden.

«Die Ergebnisse des ersten Connected Healthcare Consumer Report zeigen, dass die Gesundheits-, Medizin- und Pharmabranche länderübergreifend noch deutlichen Nachholbedarf hat, die heute verfügbaren digitalen Technologien mit dem Fokus auf den Patienten einzusetzen», erklärt Blaise Roulet, Country Leader Switzerland von Salesforce. «Auch in der Schweiz kann davon ausgegangen werden, dass hierzulande viel Potenzial in der intelligenten Nutzung von Daten für eine effizientere und gleichzeitig bedarfsorientierte Versorgung steckt.»

Darüber hinaus wurde in der Studie deutlich, dass Patienten oft selbst für die Organisation ihrer Behandlung und den Informationsaustausch zwischen den behandelnden Stellen zuständig sind. Dieser Umstand erschwert es, einen vollständigen Überblick über den Gesundheitszustand und Behandlungsstatus zu erhalten. So wissen 61 Prozent der Befragten nicht, wie sie an eine vollumfängliche Patientenakte kommen können. In vielen anderen Lebensbereichen wie beim Banking, wenn es um Versicherungen oder Onlineshopping geht, ist ein ganzheitlicher Überblick über alle Aktivitäten und Daten im digitalen Zeitalter schon selbstverständlich.

Wunsch nach digitalem Zugang zu den Gesundheitsversorgern
Die Erwartung an die Bereitstellung von digitalen Kanälen durch die Gesundheitsbranche steigt. So wünschen sich weltweit 82 % der Befragten personalisierte Web-Portale, während mehr als die Hälfte (55 %) Chat- und Instant-Messaging-Kanäle bevorzugen und 52 % auf Patienten-Communities im Internet setzen würden.

Vertrauen als wichtige Voraussetzung für digitale Gesundheitsversorgung
Besonders in der Patientenbehandlung und Medikamentenforschung werden sehr persönliche, sensible Daten zwischen verschiedenen Instanzen ausgetauscht. Vertrauen ist daher die Grundbedingung für eine gute Patientenversorgung sowie den Erfolg der forschenden und pharmazeutischen Industrie. Vier Fünftel (81 %) der Befragten schenken ihren Ärzten und Gesundheitsversorgern ihr Vertrauen. Es folgen Medizintechnikunternehmen mit 72 Prozent und die Krankenversicherungen mit 59 Prozent. Abgeschlagen hingegen ist die Pharmabranche mit 49 Prozent.

Global machen sich auch viele Gedanken über ihre Datensouveränität im Zeitalter des digitalen Fortschritts. Die sichere und transparente Verarbeitung ihrer Daten vorausgesetzt, würden 50 Prozent der Befragten persönliche Informationen medizintechnischen Unternehmen für die Entwicklung und Verbesserung derer Produkte überlassen und immerhin 47 Prozent der pharmazeutischen Industrie für die Medikamentenentwicklung.

Patienten sind mehr als die Summe ihrer Symptome
Für eine erfolgreiche Behandlung und die Genesung von Patienten kommt es auf mehr als die Behandlung von Symptomen an. Eine erfolgreiche Therapie muss nach Ansicht der meisten Menschen finanziell leistbar sein, sich in den Berufsalltag und das Familienleben integrieren lassen und auch bei Mobilitätseinschränkungen gut erreichbar sein. Je besser die Gesundheitsversorger die Bedürfnisse von Patienten verstehen und adressieren, desto erfolgreicher und nachhaltiger fällt die Behandlung aus. Doch hier ortet die Studie noch einiges Potenzial.

So haben weltweit mehr als zwei Drittel (64 %) der Befragten mindestens teilweise Schwierigkeiten, Behandlungen zu bezahlen. 42 Prozent haben bereits wichtige Arzttermine wegen anderweitiger Verpflichtungen verpasst. Weitere 44 Prozent haben Schwierigkeiten, Ärzte und Therapieangebote in ihrer Nähe zu finden. Für 45 Prozent ist es problematisch, wegen eines Arzttermins der Arbeit fernzubleiben.

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