Die Universität Zürich hat das neue Wissenschaftsbarometer veröffentlicht: Die Bevölkerung vertraut der Forschung, bleibt jedoch skeptisch gegenüber KI als Informationsquelle.
Das Wissenschaftsbarometer 2025 untersucht, wie die Bevölkerung in der Schweiz Wissenschaft wahrnimmt. 60 Prozent der Befragten geben an, der Forschung stark oder sehr stark zu vertrauen – ein stabil hoher Wert. Zugleich nimmt die Skepsis leicht zu, vor allem beim Einfluss von Politik und Wirtschaft auf die Wissenschaft. Die Befragten sehen Forschung als notwendig, befürworten staatliche Förderung und erwarten, dass politische Entscheidungen wissenschaftlich fundiert sind. Angriffe auf Forschende lehnen sie klar ab, sachliche Kritik an Methoden oder Geldgebern gilt dagegen als legitim. Vier Gruppen lassen sich unterscheiden: Rund ein Drittel der Bevölkerung gehört zu den wissenschaftsaffinen «Sciencephiles» oder den «Kritisch Interessierten». Etwa 48 Prozent zählen zu den «Passiven Unterstützern», die sich nur am Rande für Wissenschaft interessieren. 17 Prozent werden als «Skeptische» eingestuft. Bei den Informationsquellen bleibt das Fernsehen am wichtigsten, gefolgt von Zeitungen und Zeitschriften. Gleichzeitig gewinnen digitale Formate an Gewicht: Jüngere greifen häufiger zu Videoplattformen und KI-Tools, während auch der persönliche Austausch im Alltag eine Rolle spielt. Beim Thema Künstliche Intelligenz zeigt sich ein ambivalentes Bild. Eine Mehrheit nutzt KI bereits, ein Viertel sogar regelmässig. Doch knapp die Hälfte der Befragten hält KI nicht oder eher nicht für vertrauenswürdig, wenn es um wissenschaftliche Informationen geht. Zugleich sprechen sich 71 Prozent dafür aus, dass die Schweiz eigene KI-Modelle entwickelt, um unabhängiger von den USA und China zu sein. Das Wissenschaftsbarometer 2025 wurde von der Universität Zürich zusammen mit Partnern aus Münster und Wageningen erstellt und stützt sich auf eine repräsentative Befragung von 1548 Personen in der Schweiz. (aso)