Sourcing-Markt in DACH bricht teilweise ein

Bild: ISG

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Der EMEA ISG Index stellt vierteljährlich die jeweils aktuellen Daten und Trends des Outsourcing-Markts zur Verfügung. Dabei berücksichtigt er alle kommerziellen Outsourcing-Verträge mit einem Jahresvolumen von mindestens 4,5 Millionen Euro.

Hier sind die fünf wichtigsten Fakten und Trends des dritten Quartals 2019, vor allem mit Blick auf die Märkte in DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz):

Einbruch des Sourcing-Markts in DACH
Der gesamte Sourcing-Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) der vergangenen 12 Monaten schrumpfte im Vergleich zum gleichen Zeitraum davor um 24,5 Prozent: von 2,5 Milliarden auf 1,9 Milliarden Euro. Das Vertragsvolumen des dritten Quartals 2019 fiel sogar um 36 Prozent niedriger aus als im gleichen Quartal des Vorjahres. Die Wachstumsschwäche ist vor allem auf die Fertigungsindustrie zurückzuführen. Sie wurde unter anderem von Geldbussen und Gerichtsprozessen rund um den VW-Abgasskandal beeinträchtigt. Zugleich schmälerten Handelskriege den deutschen Export, was zudem das gesamte Bruttosozialprodukt beeinträchtigt.

Gute Aussichten für Cloud- und As-a-Service-Lösungen
Zugleich betont der ISG Index, dass der DACH-Markt generell grosses Potenzial bietet, da die transnationalen Konzerne im deutschsprachigen Raum nun voll, wenn auch verspätet, auf die Cloud setzen. DACH hinkt hier wegen Sicherheits- und Datenschutzbedenken anderen Märkten hinterher, setzt nun aber ebenfalls in grossem Massstab auf As-a-Service-Lösungen.

Auch europaweit schrumpft der Outsourcing-Markt
In EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) stieg die Nachfrage nach cloudbasierten As-a-Service-Lösungen im dritten Quartal 2019 im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres zwar um 10 Prozent auf einen Rekordwert von 1,6 Milliarden Euro. Doch dieser Anstieg war nicht stark genug, um im gleichen Zeitraum das Minus von 17 Prozent bei den Managed-Services-Ausgaben auszugleichen. So gab der gesamte Sourcing-Markt in EMEA um 7 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro nach. Dies ist vor allem auf die drei grössten Märkte der Region – Grossbritannien, DACH und Frankreich – zurückzuführen. Dort schrumpfte das Vertragsvolumen im dritten Quartal und im Jahresvergleich jeweils im zweistelligen Prozentbereich.

Brexit belastet den britischen Markt (bislang) nur mässig
In den vergangenen 12 Monaten sank das Vertragsvolumen von Managed Services in Grossbritannien und Irland um 4 Prozent, von 2,2 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro. Dies ist ein mässiger Verlust, da sich die Unternehmen von der anhaltenden Unsicherheit rund um den Brexit offensichtlich nicht übermässig verunsichern liessen. Da die Brexit-Deadline nun bald abläuft, schlägt das Thema jedoch verstärkt durch. Das Vertragsvolumen im dritten Quartal sank im Jahresvergleich um 11 Prozent und im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres sogar um 27 Prozent. Den grössten Einfluss auf den britischen Outsourcing-Markt hatte die dem Brexit geschuldete Unsicherheit darüber, wie sich der Kurs des britischen Pfunds entwickelt. Deshalb zögern britische Unternehmen strategische Entscheidungen häufig so lange hinaus, bis sich der Markt wieder beruhigt hat.

Weltweit wächst das Sourcing-Geschäft
Weltweit gesehen verzeichnete der ISG Index einen Anstieg der Ausgaben für Technologie- und Business-Services. Das Vertragsvolumen des gesamten Marktes legte im dritten Quartal um 13 Prozent zu, beflügelt durch eine Rekordnachfrage nach As-a-Service-Lösungen, insbesondere Infrastructure-as-a-Service.

Marktprognose von Friedrich Löer, Partner bei ISG Information Services Group Germany:
„ISG sagt für das gesamte Jahr 2019 ein 22-Prozent-Wachstum des weltweiten As-a-Service-Marktes voraus. Wir beobachten vor allem die weitergehenden Handelsgespräche zwischen den USA und China und wie Technologiefirmen mit Blick auf die Nachfrageseite damit umgehen, wenn China US-Unternehmen weitere Restriktionen auferlegen sollte. Den gesamten IT- und Business-Services-Markt betrachten wir nun zurückhaltender und senken unsere Vorhersage um mehr als 50 Basispunkte auf 2,6 Prozent Wachstum für das Gesamtjahr 2019. Wir berücksichtigen dabei den Gegenwind wegen des starken US-Dollars und möglicher Umsatzschwächen bei einigen der grössten Anbieter der Branche.“

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