Autos sind bis 2035 Software- und KI-definiert

Bild: 123rf/Fractal Verlag

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Das IBM Institute for Business Value hat heute seine neueste Studie "Automotive 2035" veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass die Branche mit einem sprunghaften Übergang weg von den aktuellen Produkten und Geschäftsmodellen zu kämpfen hat.

Die Studie belegt, dass in den kommenden zehn Jahren 80 % der Neufahrzeuge laut den Befragten über einen in gewissem Umfang elektrifizierten Antriebsstrang verfügen werden. Die Ergebnisse lassen darüber hinaus folgende Schlussfolgerungen zu:

  • 74 % der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass Fahrzeuge bis 2035 softwaredefiniert und KI-gesteuert sein werden
  • 75 % der Teilnehmer gaben an, dass die softwaredefinierte Benutzererfahrung das Herzstück des Markenwerts bilden wird
  • Die Automobilbranche versucht, ihr Geschäftsmodell vom einmaligen Autoverkauf auf ein nachhaltiges Umsatzmodell mit kontinuierlichen Einnahmen aus digitalen Dienstleistungen und Produkten umzustellen.

Die Studie ist eine datengestützte Analyse der Entwicklungen in der Automobil- und Mobilitätsbranche in den nächsten 10 Jahren und basiert auf 1230 Interviews mit leitenden Angestellten von Automobilherstellern, Zulieferern und umliegenden Branchen in 9 Ländern. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Branche bestrebt ist, ihren Kunden tiefgreifendere und stärker personalisierte Nutzungserfahrungen zu bieten, die durch digitale Fähigkeiten ermöglicht werden. Derzeit werden lediglich 21 % der Forschungs- und Entwicklungsbudgets für Software und digitale Entwicklungen aufgewendet. Die Befragten prognostizieren jedoch eine Verdreifachung dieses Anteils bis 2035. Die Untersuchung zeigt zudem, dass die SDV-Entwicklungen ins Stocken geraten sind. Der traditionelle Ansatz der Fahrzeugarchitektur, bei dem die Software für einen einzelnen Bereich (z. B. Bremsen) getrennt von einem anderen Bereich (z. B. Airbags) über einzelne elektronische Steuergeräte (ECUs) bereitgestellt wird, ist für das SDV-Zeitalter nicht mehr praktikabel.

„Die Umstellung auf softwaredefinierte Fahrzeuge (SDVs) wurde von der Mehrheit der Führungskräfte der Branche als Schlüssel für die zukünftige Markenentwicklung genannt“, sagte Jeff Schlageter, Automotive Industry General Manager bei IBM.

Um eine Zukunft zu erreichen, in der Autos durch und durch digitale Produkte sind, müssen Autohersteller die aktuellen Elektro- und Softwarearchitekturen grundlegend überarbeiten. Die grösste technische Herausforderung liegt in der Trennung von Software- und Hardware-Ebene. 77 % der Führungskräfte geben an, dass sie mit einem Mangel an Softwareentwicklungswerkzeugen und -methoden konfrontiert sind. Ebenso besorgniserregend ist, dass 74 % der Befragten angeben, dass eine stark mechanisch geprägte Kultur die Umstellung auf eine softwaregesteuerte Produktentwicklung erschwert. Der Umfang und die Grössenordnung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von SDVs werden in einer Linkedin-Live-Übertragung, die gemeinsam von IBM und General Motors in Detroit veranstaltet wird, eingehender erörtert. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier. Die Studie „Automotive 2035“ von IBM ist die vierte Ausgabe der Langzeitstudie im Automobilsektor, die mit der im August 2008 veröffentlichten Studie „Automotive 2020“ begann. (aso)

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