Schweizer Export Forecast klettert auf Rekordhoch

Bild: Pixabay/distelAPPArath

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Im ersten Quartal 2021 liegt der Schweizer Euler Hermes Export Forecast mit 3,13 Punkten mehr als zwei Punkte über dem im Januar gemeldeten Wert von 0,78 Punkten und erreicht damit ein neues Rekordhoch. Entsprechend ist 2021 mit einem starken Anstieg der Schweizer Exporte zu rechnen.

Mitverantwortlich für diesen steilen Aufwärtsgang sind auf statistischer Seite das tiefe Ausgangsniveau der Vorjahresmonate und auf wirtschaftlicher Seite die in den letzten Monaten überaus dynamischen Konjunkturentwicklungen in einigen Regionen, insbesondere in China und den USA.

Startschuss für die Auferstehung des privaten Konsums ist gefallen

Nach einem aus wirtschaftlicher Sicht schwachen Start ins Jahr 2021 ist nach Ostern aufgrund erster Lockerungen der Corona-Restriktionen Bewegung in den privaten Konsum gekommen. «Angesichts zuletzt rückläufiger Neuinfektionen sowie guter Fortschritte in der Impfkampagne dürfte die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte den Turbogang einschalten. Wir rechnen mit einem starken Konsum-Boom, der durch die aufgestaute Nachfrage im Kontext einer sinkenden wirtschaftlichen Unsicherheit angefeuert wird,» so Katharina Utermöhl, Europa-Ökonomin bei Euler Hermes. Insgesamt geht Euler Hermes im laufenden Jahr von einer Zunahme des Welthandelsvolumens von +7,9 Prozent und 2022 von weiteren +6 Prozent aus (2020: -8,1 Prozent). Die Schweizer Wirtschaft wird 2021 voraussichtlich um +3,6 Prozent und 2022 um +3,0 Prozent wachsen (2020: -2,9 Prozent) – und somit ihr Vorkrisenniveau bereits im Spätsommer 2021 erreichen.

Steigende Nachfrage verschärft Lieferengpässe

Die Schweizer Exportwirtschaft profitiert vom weltweiten Aufschwung in der Industrie. Allerdings könnte die damit einhergehende grosse Nachfrage Lieferkettenspannungen aufgrund von Neustartproblemen auf Angebotsseite auf kurze Sicht noch verschärfen. Gravierend sind diese Engpässe etwa in der Halbleiterindustrie, wovon unter anderem die IT-Industrie und die Automobilbranche betroffen sind. Die Folge sind Preissteigerungen, allen voran bei Industriemetallen und Energieträgern. Stefan Ruf, CEO Euler Hermes Schweiz, kommentiert: «Der Kupferpreis hat sich innert Jahresfrist verdoppelt. Die Frachtpreise für den Containerexport erreichen abermals Rekordwerte. Diese Kräfte könnten den Boom etwas abdämpfen. Neben den Inflationsrisiken bleibt COVID-19 im Fokus oder genauer: der Wettkampf zwischen den Impfkampagnen und der Wirkung der Impfstoffe einerseits und neuer COVID-19 Varianten andererseits.»

Schweizer Exporte übertreffen Vor-Corona-Niveau

Der Erholungskurs des Schweizer Aussenhandels hält weiterhin an. Im ersten Quartal 2021 haben die Exporte im Vergleich zum vierten Quartal 2020 um 4,8 Prozent (saisonbereinigt) zugenommen. Dank diesem dritten Quartalsplus in Folge übersteigen die Exporte wieder das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Auch die Importe sind gegenüber dem Schlussquartal 2020 um 1,7 Prozent gewachsen. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 11,3 Milliarden Franken. Gemäss der Eidgenössischen Zollverwaltung entfiel mehr als die Hälfte der Zunahme auf chemisch-pharmazeutische Produkte (+ 1,4 Milliarden Franken), wobei das Wachstum bei den Medikamenten (+ 1,2 Milliarden Franken) am höchsten war. Ebenfalls gestiegen sind die Exporte von Maschinen und Elektronik, Metallen und Uhren. Letztere nähern sich mit +4,0 Prozent (+ 5,3 Milliarden Franken) wieder ihren Umsatzwerten aus den starken Jahren 2018/19. Regional hat die Schweiz im ersten Quartal 2021 in alle drei bedeutenden Wirtschaftsräume wertmässig mehr exportiert. Insbesondere die Ausfuhren nach Nordamerika (+ 18,5 Prozent) haben im Vergleich zu Europa (+ 4,6 Prozent) und Asien (+ 2,6) zugelegt.

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