EY-Umfrage: Schweizer gehen gerne zur Arbeit

Bild: EY

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Arbeitgeber werden sich freuen: Die Schweizer sind im Allgemeinen mit ihrer Arbeit zufrieden. Dies bestätigen die Ergebnisse der EY-Umfrage «Zukunft der Arbeit», die in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt wurde.

Insgesamt ist die Mitarbeiterzufriedenheit in der Schweiz auf hohem Niveau stabil und hat sogar leicht zugenommen: 87 Prozent (im Vorjahr: 86 Prozent) der Befragten geben an, mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Ein Branchenvergleich zeigt eine Verschiebung: Während die Zufriedenheit im Baugewerbe (+9 Prozent) und im Maschinen-/Anlagenbau (+10 Prozent) deutlich zunahm, blieb sie in der Pharma-/Biotech-Branche unverändert auf hohem Niveau. Der deutliche Rückgang im Banken- und Versicherungssektor um -9 Prozent ist aufgrund der geringen Zahl der Befragten nur bedingt aussagekräftig.

Insgesamt gehen die Schweizer davon aus, dass es in Zukunft weniger Arbeitsplätze geben wird. Nur etwa die Hälfte der Befragten sieht sich für die zukünftige Arbeitswelt gut gerüstet. Zudem glauben die Schweizer, dass die Tätigkeiten anspruchsvoller werden und der Stress am Arbeitsplatz zunehmen wird. Fast die Hälfte ist jedoch der Meinung, dass die Jobs der Zukunft attraktiver sein werden. Dies geht aus einer repräsentativen Studie der EY-Prüfungs- und Beratungsgruppe hervor, die in der Schweiz 1501 Personen befragt hat.

Autonomie ist gefragt
Die wichtigsten Faktoren, die zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz beitragen, sind Autonomie und Flexibilität, eine vielseitige Tätigkeit und der Kontakt zu Menschen. Im Vorjahr lag die vielseitige Tätigkeit an erster Stelle. Die drei wichtigsten Faktoren, die sich nachteilig auswirken können, sind Stress und eine hohe Arbeitsbelastung, eine schlechte Bezahlung und lange Arbeitszeiten. In diesem Jahr werden unzureichende Organisation (7 Prozent) und schlechte Arbeitsbedingungen (7 Prozent) häufiger als negativ erachtet.

Midlife-Crisis: die unglückliche Generation X
Das Alter wirkt sich stark auf die Zufriedenheit aus: Die Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen ist am unzufriedensten mit ihrem Arbeitsalltag (-6 Prozent). Jüngere und ältere Angestellte sind zufriedener. Bei der Beurteilung der Arbeitsplatzsicherheit blieben die Daten nahezu unverändert. Wie im Vorjahr gibt es erneut deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, Regionen und Einkommen. Frauen, Stadtbewohner und Geringverdiener sorgen sich am meisten um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in der (mangelnden) Bereitschaft wider, den Arbeitsplatz zu wechseln: Nur ein Viertel der Befragten geht von einem Arbeitsplatzwechsel innerhalb des nächsten Jahres aus und dabei handelt es sich hauptsächlich um junge Arbeitnehmer und Stadtbewohner.

Bereit für die Zukunft der Arbeit?
Im Rahmen des diesjährigen Sonderthemas «Skillset vs. Mindset» wurde die Bedeutung von Einstellung vs. Fähigkeiten in der gegenwärtigen und zukünftigen Arbeitswelt untersucht. Darüber hinaus wurden die Kenntnisse in Bezug auf Konzepte getestet, zu denen neue Arbeitsformen wie Coworking und Co-Creation zählen. «Mehr als die Hälfte der Befragten kann sich ihre zukünftige Arbeitswelt nur schwer vorstellen. Für sie sind die Konzepte nach wie vor nicht ganz klar. Viele Arbeitnehmer haben zudem Probleme zu verstehen, welche Rolle sie dabei spielen sollen. Interessanterweise wird von den Arbeitgebern auch zunehmend erwartet, dass sie mehr Verantwortung übernehmen und zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen. Arbeitgeber sollen ihren Mitarbeitern mehr Unterstützung und Hilfe bieten», sagt Gerard Osei-Bonsu, People Advisory Service Leader bei EY Schweiz.

«Neue Arbeitsformen wie Coworking werden langsam aber sicher immer beliebter. Wir müssen reagieren.» Zwischen den Generationen und den Geschlechtern zeichnet sich eine deutliche Kluft ab: Junge Männer mit Hochschulabschluss, die in der Stadt leben, sind in Bezug auf ihre Zukunft und die Chancen, die die Zukunft bringt, sehr zuversichtlich. Sie sind überzeugt, dass Menschen nicht durch Maschinen ersetzt werden können und dass sie dazu beitragen können, die Welt zu verändern. Die älteren Altersgruppen sind skeptischer und machen sich Sorgen um ihre Arbeitsplätze. Vor allem Frauen, die in ländlicher Umgebung leben und eine Grundausbildung oder eine Lehre abgeschlossen haben, sind sich der Risiken stärker bewusst als der Chancen. Dementsprechend sind die Ansätze dieser beiden Gruppen sehr unterschiedlich, wenn es darum geht, sich für die Zukunft fit zu halten. Für ältere Arbeitnehmer sind Ausbildung und Fähigkeiten sowie der Einfluss der Unternehmenskultur wichtig. Für junge Menschen spielen neben der Ausbildung ausreichend Erholung, Schlaf und Sport eine entscheidende Rolle, um die richtige Einstellung aufrechterhalten zu können.

Soziales Klima – Hohe Bedeutung zwischenmenschlicher Themen
Die 3 wichtigsten Aspekte des Arbeitsalltags sind laut Umfrage weder die Bezahlung noch die Tätigkeitsinhalte, sondern zwischenmenschliche Themen: ein gutes Verhältnis zu den Kollegen (66 Prozent), die Anerkennung von Leistungen (65 Prozent) und ein gutes Verhältnis zu den Vorgesetzten (60 Prozent). Diese drei Aspekte sind beiden Geschlechtern wichtig. Allerdings spielen sie bei Frauen eine wesentlich grössere Rolle als bei Männern, die wiederum deutlich höhere Boni und Prämien erwarten als Frauen.

Keine Veränderungen bei den grössten Herausforderungen
Die Antworten auf die Frage nach den grössten Herausforderungen der Zukunft haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. Automatisierung (18 Prozent), Digitalisierung (14 Prozent) und demografischer Wandel (13 Prozent) sind nach wie vor wichtige Themen, die deutlich vor dem erwarteten Anstieg der Zeitarbeit (6 Prozent) oder dem Einfluss der künstlichen Intelligenz (5 Prozent) liegen. Interessanterweise rangieren bei der Frage nach weiteren Herausforderungen die Sorgen um die Menschlichkeit und den Respekt an dritter Stelle. Für Valentina Roselli, FutureWorkNow Swiss Lead von EY Schweiz, ist das keine Überraschung. Sie erklärt: «In einer digitalisierten Welt ist es wichtiger denn je, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Im gegenwärtigen Transformationsprozess von der alten in die neue Arbeitswelt sind ein umfassender Austausch und Dialog erforderlich. Deshalb testen wir in unserem Unternehmen neue Methoden für uns und unsere Kunden können ebenfalls von unseren Erkenntnissen profitieren.»

Digitaltag Schweiz 2019
EY Schweiz wird am 3. September am Digitaltag Schweiz 2019 teilnehmen und mit einem Stand am HB Zürich vertreten sein, um die Ergebnisse der Umfrage zu präsentieren. Weitere Informationen zur Arbeit 4.0 finden Sie unter www.digitaltag.swiss/programm/oder/

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