KI macht menschliche Arbeitskraft wichtiger denn je

Bild: Unsplash/Amanda Dalbjorn

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Der Workforce-Management-Spezialist Workday hat eine neue Studie zu den Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt veröffentlicht. Die Ergebnisse widerlegen die häufig geäusserte Befürchtung, dass künstliche Intelligenz den Menschen ersetzen wird.

KI wird vielmehr als Katalysator für eine Neubewertung persönlicher Kompetenzen wirken und menschliche Eigenschaften wie Empathie und ethisch fundierte Entscheidungen zum wichtigsten Kapital am Arbeitsplatz machen. Bei dieser tektonischen Verschiebung geht es nicht nur um die Akzeptanz innovativer Technologien, sondern auch um die Stärkung des menschlichen Potenzials, um die Förderung von Fähigkeiten, über die nur der Mensch verfügt, und um die Neudefinition dessen, was dies im Zeitalter der künstlichen Intelligenz bedeutet. Die rasante Entwicklung KI-gestützter Agenten mit ihren tiefgreifenden Auswirkungen auf die Arbeitswelt weckt bei vielen Beobachtern Ängste vor einer Marginalisierung des Menschen und drohender Massenarbeitslosigkeit. Die neue Workday-Studie setzt diesen Vorbehalten ein deutlich optimistischeres Zukunftsbild entgegen.

  • Demnach sehen die aktivsten KI-Anwender auch deren Vorteile am positivsten (4,23 von 5 Punkten). Wer in den kommenden zwölf Monaten auf KI umsteigen will, hat mit 3,89 Punkten den niedrigsten Score und ist somit besonders skeptisch.
  • KI hilft dabei, menschliche Kapazitäten für bedeutsamere Tätigkeiten freizusetzen. 93 Prozent der aktiven KI-Anwender geben an, dass sie sich dank künstlicher Intelligenz besser auf übergeordnete Aufgaben wie Strategieentwicklung und Problemlösung fokussieren können.
  • Obwohl es gesellschaftliche Bedenken gibt, dass KI das Vertrauen beeinträchtigen könnte, glauben 90 Prozent der Beschäftigten, dass künstliche Intelligenz für mehr Transparenz und klarere Rechenschaftspflichten im Unternehmen sorgen kann. Führungskräfte und Mitarbeitende liegen hier mit 92 Prozent bzw. 89 Prozent nahe beieinander.
  • Weniger einig sind sie sich bei der Beurteilung der Notwendigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Während 82 Prozent der Mitarbeitenden diese für notwendig halten, sind es bei den Führungskräften nur 65 Prozent.
  • Einzigartige Qualitäten des Menschen wie ethische Entscheidungsfindung, Einfühlungsvermögen, Beziehungsaufbau und Fähigkeit zur Konfliktlösung werden als unverzichtbar für den Erfolg in einer KI-getriebenen Wirtschaftswelt gesehen.

Der Mensch als positiver Faktor

Laut der Untersuchung von Workday glauben 83 Prozent der Befragten, dass KI sowohl die Bedeutung menschlicher Fähigkeiten als auch die menschliche Kreativität steigern und damit neue Arten wirtschaftlicher Wertschöpfung schaffen wird. Dass die Einstellung gegenüber KI am Arbeitsplatz positiver wird, zeigt auch der Vergleich mit einer nur wenige Monate zuvor von Workday in Auftrag gegebenen Studie, in der nur 52 Prozent der Arbeitnehmer den Einsatz von KI am Arbeitsplatz begrüssten. Die Ergebnisse der aktuellen Studie unterstreichen, wie wichtig es gerade in einer von KI geprägten Welt ist, typisch menschliche Eigenschaften wie Kreativität, Führungsstärke, Lernfähigkeit, Vertrauen und Zusammenarbeit zu fördern. Wir stehen an einem Wendepunkt, an dem uns allen bewusst wird, wie sehr KI die Zukunft der Arbeit prägen wird und wie wichtig menschliche Qualitäten in dieser Zukunft sein werden. Fast alle (93 %) der aktiven KI-Anwendern erklären, dass der Einsatz künstlicher Intelligenz ihnen dabei hilft, sich auf übergeordnete Aufgaben wie Strategieentwicklung und Problemlösung zu fokussieren. Damit nicht genug: Aktive KI-Anwender haben eine durchweg positivere Grundhaltung gegenüber künstlicher Intelligenz. 92 Prozent der Mitarbeitenden und 95 Prozent der Führungskräfte teilen diese Ansicht. Insgesamt unterstreichen die Erkenntnisse, wie gross das transformative Potenzial von KI am Arbeitsplatz ist, um menschliche Kapazitäten für eine bedeutsame, innovative Zusammenarbeit freizusetzen und so neue Ideen und Chancen zu erschliessen, mit denen Unternehmen sich an den ökonomischen Wandel anpassen und florieren können.

Menschliche Qualitäten zählen

KI formt unsere Arbeitswelt völlig neu. 81 Prozent der Befragten sind sich bewusst, dass dies Auswirkungen auf das Kompetenzprofil ihrer Tätigkeit hat. Die drei wichtigsten KI-Anwendungsgebiete lauten Datenanalyse (51 %), Betrugserkennung und Sicherheitsüberwachung (43 %) sowie Personalwesen und Talentgewinnung (39 %). Eine Reihe von Beschäftigten wird sich neue Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen müssen; zugleich müssen sie aber auch typisch menschliche Eigenschaften kultivieren, um im KI-Zeitalter erfolgreich zu sein. Tatsächlich offenbaren die Daten einen klaren Trend: Qualitäten, die nur der Mensch aufweist, werden mit zunehmender KI-Nutzung noch wichtiger.

„Im Jahr 2025 wird KI eine wichtige Rolle dabei spielen, Effizienz in der Arbeitsweise von People-Teams freizusetzen, aber sie wird die essenziellen menschlichen Aspekte wie Empathie, Kommunikation und Beziehungsaufbau nicht ersetzen“, sagt Jennie Rogerson, Global Head of People bei Canva.“

Gerade die Fähigkeiten, über die KI in absehbarer Zeit nicht verfügen wird, sind auch diejenigen, die am Arbeitsplatz am wertvollsten sein werden: ethisch begründete Entscheidungsfindung, Vernetzung und Beziehungspflege, emotionale Intelligenz und Einfühlungsvermögen sowie die Fähigkeit zur Konfliktlösung. Dabei erweist sich die ethische Entscheidungsfindung Szenario übergreifend als wichtigste Kompetenz, sowohl heute als auch in einer KI-dominierten Zukunft.

Handlungsbedarf für Führungskräfte

Auffallend ist, wie unterschiedlich Mitarbeitende und Führungskräfte die Notwendigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen am Arbeitsplatz einschätzen. Während 82 Prozent der Mitarbeitenden davon ausgehen, dass der Wunsch nach zwischenmenschlicher Interaktion zunehmen wird, teilen nur 65 Prozent der Führungskräfte diese Einschätzung. Für letztere ergibt sich daraus eine wichtige Chance, die zwischenmenschliche Interaktion zu fördern und stabile Beziehungen zu ihrem Team aufzubauen. Auf die Frage nach den Auswirkungen von KI auf Führungs- und Managementprioritäten identifizierten die Teilnehmenden drei Schlüsselaspekte: bessere datengestützte Entscheidungsprozesse, verstärkte Weiterbildungs- und Trainingsmöglichkeiten durch KI-Technologien und gezielte Ressourcenallokation in erfolgskritischen Bereichen infolge der Automatisierung von Routinetätigkeiten durch KI. Die gleichmässige Gewichtung der Antworten unterstreicht das Potenzial, das künstlicher Intelligenz bei der Unterstützung von Führungskräften in diesen Bereichen zugeschrieben wird - verbunden mit der Erwartung, sich stärker auf die Kultivierung von Empathie und vertiefte Teambeziehungen konzentrieren zu können.

„Die Debatten um künstliche Intelligenz sind oft von Bedenken und Angst vor Arbeitsplatzverlust geprägt; wir sehen KI dagegen als unglaubliche Chance“, betont Jim Stratton, Chief Technology Officer, Workday. „Sie ist unsere Chance, uns auf das zu konzentrieren, was den Menschen ausmacht – unsere Kreativität, unsere Empathie und unsere Fähigkeit, Beziehungen zu knüpfen. Mit KI können wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem diese Eigenschaften erfolgsentscheidend sind. Unsere Studie zeigt, dass die Beschäftigten bereit sind, bei dieser Chance mitzugehen.“

(aso)

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