Junge Informatiker fordern die höchsten Löhne

Bild: Universum

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Junge Informatiker fordern die höchsten Löhne, wollen aber auch Sicherheit und Stabilität. Diese und viele weitere Erkenntnisse über Schweizer Studierende zeigt die aktuelle Swiss Talent Study der Beratungsfirma Universum unter fast 11'000 Studierenden in der Schweiz.

Junge Informatiker fordern die höchsten Löhne, möchten jedoch auch Sicherheit und Stabilität. Wirtschaftswissenschaftler wollen nach Studienabschluss ins Ausland und Mediziner verlangen Weiterbildungsmöglichkeiten vom Arbeitgeber. Schweizer Firmen sind beliebte Arbeitgeber, jedoch kämpfen sie gegen junge, agile Firmen. ABB, Baloise, Bühler und Credit Suisse sind entweder schon ganz oben oder auf gutem Weg. Wir zeigen warum. Diese und viele weitere Erkenntnisse über Schweizer Studenten, deren Karriereziele und Präferenzen für bestimmte Arbeitgeber enthüllt die aktuellste Schweizer Universum Talentstudie unter knapp 11‘000 Studierenden der Schweiz.

Informatiker wissen, wie begehrt sie sind. Lohnerwartungen liegen bei Informatik-Studenten deutlich am höchsten im Vergleich zu anderen Studienrichtungen. Sie fordern durchschnittlich 81‘778 CHF pro Jahr. Wenn Sie AI Wissen haben, dann steigen die Lohnerwartungen exponentiell. Wenn Sie zusätzlich noch Führungserfahrung haben, dann können sie fast verlangen, was sie wollen. Weil alle dahin möchten, bieten Firmen wie Google und Facebook im Silicon Valley ihren Mitarbeitern Kurse in künstlicher Intelligenz und hoffen so, ihre Arbeitnehmer länger zu binden. Solche Initiativen ziehen auch neue Talente an. Erfolgreiche Schweizer Start-ups haben dies erkannt. Viele bieten Weiterbildungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten aber auch anständige Löhne, um die besten Talente anzuziehen und zu binden.

Junge Wirtschaftswissenschaftler fordern 75‘553 CHF pro Jahr (also 6‘225 weniger als die Informatiker), die Studenten der Ingenieurswissenschaften liegen mit der Lohnforderung von 77‘282 CHF dazwischen. Am tiefsten sind im Vergleich dieser drei Studienrichtungen die Lohnerwartungen von weiblichen Wirtschaftsstudenten (72‘023 CHF pro Jahr). Die Techniker haben die Wirtschaftswissenschaftler also um einiges überholt. Ist es also nur noch Klischee, dass Banker so viel verdienen? Durch die Digitalisierung, AI, VR, etc. sind technische Talente so gefragt, dass sie auch am meisten Lohn erhalten.

Lohnunterschiede zwischen weiblichen und männlichen Studierenden betragen bei Studenten der Ingenieurswissenschaften jährlich ganze 9‘458 CHF, bei Wirtschaftswissenschaftsstudenten 7‘656 CHF und bei IT-Studenten 7‘211 CHF. Dass die Schere bei den Lohnerwartungen von Frauen und Männern bereits bei Arbeitseintritt so gross ist, erstaunt und wirft Fragen auf. Studentinnen fordern schon vor Arbeitsantritt viel weniger Geld. Mit den Jahren wird dieser Lohnunterschied noch grösser.

Besonders bei Studierenden technischer Fächer gehören viel mehr Frauen dem Karriereprofil der Harmonizer an als Männer: 15% Ingenieurinnen und 7% Ingenieure sowie 13% Informatikerinnen und 6% Informatiker. Harmonizer nehmen im Laufe der Karriere zu. Bei Berufstätigen (mit akademischem Hintergrund) sind 21% der arbeitenden Frauen und 13% der arbeitenden in der Schweiz Harmonizer.

Bei Männern ist das Profil der Careerists und Hunter am häufigsten vertreten. Besonders bei den Wirtschaftswissenschaftlern. Das macht auch Sinn, denn da sind viele Consultants und Sales-Kräfte darunter. 19% aller Wirtschaftsstudenten sind Careerists und nur 8% aller Wirtschaftsstudentinnen. Genau gleich auch bei den Huntern: 19% aller Wirtschaftsstudenten sind Hunter und nur 8% aller Wirtschaftsstudentinnen.

Die Karriereziele (langfristige Wünsche von Studierenden) zeigen, dass viele junge IT-ler langfristig gar nicht so an Führungspositionen interessiert sind. Nur 26% meinen, dass sie langfristig Führungsaufgaben übernehmen möchten. Mehr junge IT-ler möchten Sicherheit und Stabilität im Job (36%). Bei den Wirtschaftsstudenten möchten weitaus mehr (42%) Führungsaufgaben in Zukunft übernehmen während Sicherheit im Job für weniger Wirtschaftsstudis Priorität hat (30%). Generell, bei allen Studienrichtungen wird im Verlauf der Karriere und mit zunehmendem Alter Sicherheit und Stabilität im Job wichtiger. Auch wenn Arbeitnehmer heute nicht mehr so lange beim selben Arbeitgeber bleiben, so wird wenn Familie und Haus vorhanden sind, Stabilität wichtiger.

37% der Schweizer Wirtschaftsstudenten sind auch an einer internationalen Karriere interessiert während nur 17% der Schweizer Informatikstudenten daran interessiert sind, jenseits der Landesgrenze zu arbeiten. Letzteres sind gute Nachrichten für Schweizer Firmen, denn Informatiker sind sehr hart umkämpft. Wirtschaftsstudenten achten auch kurzfristig, also bei der Wahl des Arbeitgebers insbesondere darauf, dass ihre Chefs Führungskräfte sind, welche die Entwicklung der Talente fördern. (Wurde genannt von 51% der befragten Wirtschaftsstudenten). Weiter ist ihnen wichtig, dass sie eine gute Referenz für ihre zukünftige Karriere haben (auch 51%) sowie dass sie Aussicht haben, in absehbarer Zukunft selber Führung zu übernehmen (46%).

Mediziner haben andere Kriterien bei der Arbeitgeberwahl. Oberste Priorität hat, dass zukünftige Ausbildungen bezahlt werden (61% der jungen Mediziner finden dies wichtig) sowie dass generell in professionelles Training und Entwicklung von Mitarbeitern investiert wird (51%). Auch wichtig ist Respekt (51%) für seine Mitarbeiter sowie ein freundliches Arbeitsumfeld (51%). Dass ein Arbeitgeber Prestige ausstrahlt ist 31% der männlichen Medizinstudenten wichtig, jedoch nur 11% der Medizinstudentinnen. Ein weiterer grosser Unterschied zwischen den Geschlechtern findet sich dabei, dass sich 47% der Männer Anerkennung ihrer Leistung vom Arbeitgeber wünschen, bei Medizinstudentinnen sind es nur 32%.

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