Nielsen: Das Produkt bestimmt den Kaufort

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Auf dem Sofa per Smartphone bestellen und im Laden abholen, im Supermarkt den digitalen Einkaufszettel zu Rate ziehen und im Internet Koch-Pakete zum selbst Kochen nach Hause bestellen: Immer mehr Verbraucher trennen nicht mehr zwischen analogem und digitalem Einkauf.

Das ist das Ergebnis der Studie Connected Commerce von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurde in 63 Ländern weltweit untersucht, wie die Verbraucher zum Online- und Offline-Kauf stehen, welche Produkte sie auf welchem Kanal kaufen und wie sie sich darüber informieren. Zudem zeigt die Studie, welche digitalen Technologien die Verbraucher beim Einkauf bereits verwenden.
 
„Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Handel verschwimmen zunehmend. Stationäre Geschäfte öffnen sich mehr und mehr für Online-Aktivitäten und werden immer digitaler. Die strikte Trennung zwischen online und offline hat im Denken der meisten Verbraucher ausgedient und sie kaufen immer häufiger übergreifend ein“, erläutert Judith Kuiper, Geschäftsführerin Nielsen Schweiz.

Das Produkt bestimmt den Kaufort
66 Prozent der Schweizer geben an, dass sie schon mindestens einmal Reisen im Internet gekauft haben (Europa 47%). Auf Platz zwei folgen Veranstaltungstickets mit 56 Prozent (Europa 41%) und Mode mit 56 Prozent (Europa 52%). Judith Kuiper: „Es fällt auf, dass diese Werte sogar über dem europäischen Durchschnitt liegen. Bei Waren des täglichen Gebrauchs hat sich der Online-Kauf hingegen noch nicht im selben Mass durchgesetzt. Grund dafür ist unter anderem auch die vergleichsweise hohe Geschäftsdichte in der Schweiz. Der Anreiz online zu kaufen ist für die meisten noch relativ gering, wenn der nächste stationäre Händler direkt nebenan zu finden ist.“

Einige Produkte werden von den Verbrauchern lieber im Geschäft andere lieber online eingekauft. Die meisten Produkte, die überwiegend im Internet gekauft werden, sind Dienstleistungen und Technikprodukte. Vor Ort im Geschäft kaufen die Schweizer hingegen am häufigsten verpackte Lebensmittel, frische Lebensmittel sowie Wein und Getränke. Alle diese Produkten haben eines gemeinsam: Der Anteil der Verbraucher, der sie überwiegend online einkauft ist sehr gering. Häufiger wird eine Kombination aus Online- und Offline-Käufen bevorzugt.
 
„Haltbare Produkte und Dienstleistungen sind so etwas wie die Türöffner für den E-Commerce gewesen und sind weiterhin populär. Wir beobachten jedoch, dass auch der Online-Kauf von Lebensmitteln immer beliebter wird und die klassischen Supermärkte sowie Pure Player wie amazon ihre Aktivitäten verstärken“, so Judith Kuiper.
 
Digitale Hilfsmittel beim Einkauf im Supermarkt
Unabhängig davon, ob die Verbraucher letztendlich offline oder online kaufen, der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln im Einkaufsalltag wird immer vielfältiger. Mehr als ein Drittel der Schweizer nutzen bereits Self-Service Checkouts (36%, Europa 23%) und fast jeder zweite kann sich vorstellen, dies künftig zu tun (41%, Europa 55%). Auch wenn bislang nur acht Prozent der Schweizer online bestellen, um das Produkt im Geschäft abzuholen (Europa 11%) können es sich bereits 47 Prozent hierzulande vorstellen (Europa 50%). Vierzehn Prozent nutzen Online-Einkaufszettel und fast die Hälfte kann sich dies für die Zukunft vorstellen (48%, Europa 56%).
 
Frische Mahlzeit auf Knopfdruck
Der Online-Handel bringt zudem auch neue Formen des Lebensmittel-Einkaufs hervor. „Koch-Pakete sind ein gutes Beispiel dafür, dass sich analoge Themen wie die Auswahl bestimmter Lebensmittel für ein Gericht in die digitale Welt verlagern können. Dadurch entwickeln sich ganz neue Handels- und Geschäftsformen. Die Zutaten werden inklusive Rezept direkt nach Hause geliefert“, so Judith Kuiper. „Restaurant-Lieferdienste und Koch-Pakete treffen den Nerv der Verbraucher, die auf der Suche nach praktischen und individuellen Lösungen sind und nicht nur Zeit sparen, sondern auch am besten zum persönlichen Lebensstil passen. Das geht mittlerweile weit über den klassischen Pizza-Lieferdienst hinaus.“ Mehr als jeder zehnte Schweizer Verbraucher gibt an (16%), dass er Koch-Pakete oder Restaurant-Lieferungen online bestellt hat (Europa 19%).
 

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