Geringe Zahlungsbereitschaft für nachhaltiges Online-Einkaufen

Bild: Pixabay

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Online Shopping liegt im Trend: 76% der Schweizerinnen und Schweizer kaufen mindestens einmal pro Monat online ein. Dies zeigt eine repräsentative KPMG-Umfrage in der DACH-Region.

Im Vergleich zum Frühjahr hat sich die Shopping-Frequenz über den digitalen Kanal jedoch leicht reduziert. So kauften diesen Frühling 58% der Schweizer Konsumenten mehrmals pro Monat online ein; heute sind es noch 53%. «Mit der Öffnung der Läden im Frühling hat sich das Einkaufen wieder mehr in Richtung stationärer Handel verschoben. Die Konsumentinnen und Konsumenten suchen unter anderem vermehrt das Einkaufserlebnis vor Ort. Der stationäre Handel hat nach wie vor Zukunft», erklärt Jürg Meisterhans, Sektorleiter Retail bei KPMG Schweiz. Aussagekräftige Produktbeschreibungen, ansprechende Produktbilder oder -videos sowie die Auswahl von Bezahlmöglichkeiten beeinflussen den Kaufprozess beim Online-Einkauf wesentlich. Auch Angaben zur Rücknahme von Produkten oder Retouren-Sendungsverfolgung spielen eine wesentliche Rolle. Die Generation Z und die Millennials legen zudem Wert auf Kundenbewertungen bei ihrem Kaufentscheid im Online-Shop.

Grosses Informationsbedürfnis zu Nachhaltigkeitsthemen

Die Umfrage zeigt auch, dass Nachhaltigkeitsangaben bei 46% der Schweizer Konsumenten «wichtig» und bei 18% «sehr wichtig» für den Einkauf sind. Dennoch geben je nach Nachhaltigkeitsaspekt zwischen 7 und 29% der Befragten an, weder online noch vor Ort im Geschäft hochwertige Informationen zu finden. Dies trifft insbesondere auf eher neuere Nachhaltigkeitsangaben wie Wasserverbrauch, gleichberechtigte Bezahlung, Kinderarbeit und CO2-Fussabdruck zu und bedeutet, dass es bei den Herstellern und Händlern sowohl online als auch offline noch viel Potenzial gibt, bessere Informationen bereitzustellen.

Kompromissbereitschaft vorhanden – jedoch nicht beim Preis

91% der Schweizer Bevölkerung ist grundsätzlich bereit, zugunsten der Nachhaltigkeit Kompromisse einzugehen. Die Hälfte der Konsumenten wäre demnach bereit, beim Kauf über das Internet Mehrwegverpackungen zurückzugeben. 44% würden aus Gründen der Nachhaltigkeit längere Lieferfristen in Kauf nehmen, und knapp ein Drittel würde auch funktionsfähige Ware mit kleinen Schönheitsfehlern akzeptieren. Geht es ums Geld, zeigen sich die Konsumenten trotz guter Absichten eher zurückhaltend: Nur jeder fünfte Online-Käufer wäre bereit, für nachhaltige Verpackungen einen Aufpreis zu bezahlen. Eine Ausgleichszahlung für den CO2-Fussabdruck einer Internet-Bestellung käme nur für 22% der Konsumenten in Frage. «Obwohl eine Mehrheit der Konsumenten ungern Zugeständnisse beim Preis macht, werden Nachhaltigkeitsfaktoren beim Einkaufen immer wichtiger. Die Händler müssen dies sowohl online als auch im stationären Handel systematisch berücksichtigen», ist Meisterhans überzeugt. Besonders beim Versand sieht der Retail-Experte grosses Potenzial. So empfinden knapp neun von zehn Befragten eine zur Produktgrösse passende Verpackung als «wichtig» oder «sehr wichtig». 80% sprechen sich aus Nachhaltigkeitsgründen dafür aus, dass der Handel verstärkt mehrere Sendungen bündeln sollte, um Einzellieferungen zu vermeiden. «Spannend ist vor diesem Hintergrund die Entwicklung der Lieferlogistik, insbesondere die Last Mile-Logistik», so Meisterhans.

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