China und die USA bestimmen das Tempo bei Generativer KI in Unternehmen - in unterschiedlicher Weise: 83 Prozent der chinesischen IT-Entscheider geben an, dass ihre Organisation die Technologie bereits einsetzt. Wenn es um die umfassende Implementierung von Generative AI geht, liegen die USA mit 24 Prozent vorn. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des KI- und Analytics-Spezialisten SAS.
Die USA haben in diesem Bereich einen Vorsprung gegenüber China, wo lediglich jedes fünfte Unternehmen generative KI umfassend eingeführt hat. Im Vergleich der weltweiten Wirtschaftsräume zeigt sich, dass die Entwicklung noch am Anfang steht. Nordamerika nimmt mit einem Anteil von lediglich 20 Prozent den ersten Platz beim Einsatz und der Einbindung von Generative AI in Geschäftsprozesse ein. Auf den weiteren Plätzen folgen der asiatisch-pazifische Raum (APAC) mit 10 Prozent (unter anderem Australien, China, Japan) und Lateinamerika (LATAM, unter anderem Brasilien, Mexiko) mit 8 Prozent. Europa bildet mit 7 Prozent das Schlusslicht. Hinsichtlich der Implementierung von Richtlinien für die Verwendung generativer KI-Technologien nimmt die Region Asien-Pazifik mit 71 % den Spitzenplatz ein, während Lateinamerika lediglich auf eine Rate von 52 % kommt. Europa liegt mit 60 % im Mittelfeld, wobei sechs von zehn Unternehmen dort entsprechende Richtlinien eingeführt haben.
Die Branchen sind unterschiedlich weit
Im Branchenvergleich liegen Banken und Versicherungen bei der Integration von Generative AI in das Tagesgeschäft meist vorne. Bei der Implementierung führt der Bankensektor mit 17 Prozent vor der Telekommunikation (15 Prozent), gefolgt von Versicherungen, Life Sciences und Professional Services mit jeweils 11 Prozent. Bei der Nutzung liegen wiederum Telekommunikation (29 Prozent), Handel (27 Prozent) und Banken bzw. Professional Services (jeweils 23 Prozent) vorne, Versicherungen folgen erst an vierter Stelle (22 Prozent).
Fallstricke bei Daten und Regulierung
Das Fehlen einer klaren Strategie hemmt nach wie vor den Einsatz von Generativer KI in Routineprozessen. Nicht einmal jeder zehnte befragte Entscheider ist sich darüber im Klaren, in welchem Umfang sein Unternehmen die Technologie einführen wird. Selbst bei denjenigen, die angeben, dass Generative KI in ihrem Unternehmen bereits vollständig implementiert ist, liegt dieser Anteil nur bei einem Viertel. Neun von zehn Technologie-Entscheidern sagen von sich, dass sie ChatGPT und Co. und deren Geschäftspotenzial noch nicht vollständig durchdrungen haben. Unter den Führungskräften sind die CIOs mit 45 Prozent diejenigen, die die Strategie ihres Unternehmens verstehen, während die CTOs dies nur zu 36 Prozent tun. Darüber hinaus scheitern Unternehmen, die generative KI einführen wollen, häufig an ihren Datenbeständen: Entweder sind diese nicht ausreichend, um Large Language Models (LLM) im Detail anzupassen, oder es fehlen die passenden Werkzeuge für eine erfolgreiche KI-Implementierung. Drei Viertel der IT-Verantwortlichen haben zudem Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit. Hinzu kommt, dass bisher nur jedes zehnte Unternehmen auf zukünftige KI-Richtlinien vorbereitet ist. Nur 7 Prozent bieten hochwertige Schulungen zur Governance von generativer KI an, und 5 Prozent geben an, über ein zuverlässiges System zur Messung von Bias- und Datenschutzrisiken in LLMs zu verfügen.