Viele junge Menschen in der Schweiz machen sich Sorgen um ihre Lebenshaltungskosten und ihre finanzielle Sicherheit. Das zeigt eine neue Studie von Deloitte. Die finanzielle Lage ist für beide Generationen das wichtigste Anliegen. Aber sie sind auch sehr zufrieden mit ihrem Lohn, ihren Arbeitsbedingungen und ihren Karrieremöglichkeiten in der Schweiz.
Im Jahr 2024 stellt die Sorge um steigende Lebenshaltungskosten mit 33 Prozent die grösste Herausforderung für die Generation Z (Jahrgänge zwischen 1995 und 2005) in der Schweiz dar. Der Klimawandel folgt mit 32 Prozent an zweiter Stelle. Dies ergab eine aktuelle Studie. Die psychische Gesundheit ist nach wie vor ein wichtiges Thema und belegt mit 24 Prozent den dritten Platz. Grössere Sorgen bereiten den jungen Menschen in der Schweiz auch die wachsende Ungleichheit und die Diskriminierung. Die Ergebnisse der aktuellen Ausgabe der Gen-Z- und Millennials-Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte basieren auf einer Befragung von knapp 23.000 Menschen zwischen 19 und 41 Jahren aus 44 Ländern, darunter 400 aus der Schweiz. Auch global betrachtet, stellen die Lebenshaltungskosten den grössten Kostenblock dar. Die Schweizer Gen Z unterscheidet sich jedoch vom weltweiten Durchschnitt, was die Arbeitslosigkeit betrifft: Während diese weltweit das zweitwichtigste Thema ist, liegt sie in der Schweiz nur auf dem sechsten Platz. Diese Divergenz ist auf die sehr tiefe Arbeitslosigkeit in der Schweiz und den allgemein stabilen Arbeitsmarkt zurückzuführen.
Sorge wegen Krieg und Konflikten
Die Lebenshaltungskosten (45 %) und der Klimawandel (24 %) sind auch für die Schweizer Millennials (Jahrgänge zwischen 1983 und 1994) im Jahr 2024 die Hauptanliegen. Der Unterschied von etwa 20 Prozentpunkten zwischen diesen beiden Anliegen ist signifikant und deutet darauf hin, dass die Millennials vor allem eine Sorge haben, die alle anderen in den Schatten stellt: das generell hohe Preisniveau in der Schweiz. Abgesehen von den wirtschaftlichen Sorgen gewinnen auch Kriege und geopolitische Instabilität deutlich an Aufmerksamkeit. Die Sorge um die Lebenshaltungskosten wächst. Das zeigt sich auch bei der Frage zur finanziellen Sicherheit. 2023 fühlte sich fast die Hälfte der Millennials finanziell abgesichert. 2024 waren es nur noch ein Drittel. Auch bei der Generation Z ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen: von 40 Prozent im Vorjahr auf 38 Prozent im Jahr 2024. Man kann seine Rechnungen bezahlen, wenn man finanziell abgesichert ist. Vor allem die Millennials spüren die finanziellen Auswirkungen. Nur noch 31 Prozent der befragten Millennials (2023: 55 %) können alle Lebenshaltungskosten bezahlen. Schweizer Millennials und die Schweizer Gen Z schätzen ihre künftige Finanzlage weniger optimistisch ein als der weltweite Durchschnitt. Nur 28 Prozent der Gen Z und Millennials in der Schweiz glauben, dass sich ihre persönliche Finanzlage verbessert. Weltweit sind es 48 Prozent (Gen Z) bzw. 40 Prozent (Millennials).
Hohes Gehalt weniger wichtig
Die Befragung zeigt, dass ein hohes Gehalt für die Schweizer Generation Z und die Millennials nicht der wichtigste Grund ist, um für ein Unternehmen zu arbeiten. Die Generation Z nennt als wichtigste Gründe eine gute Work-Life-Balance, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten und das Gefühl, dass ihre Arbeit einen tieferen Sinn hat. Ein hohes Gehalt ist nur an zehnter Stelle wichtig. Die Millennials legen mehr Wert darauf, dass ihre Arbeit einen Sinn hat (34 %), und nennen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten (27 %) sowie flexible Arbeitsmodelle (27 %) als zweit- und drittstärkste Motivation, um für ein Unternehmen zu arbeiten. In der Schweiz sind 18 Prozent der Generation Z sehr zufrieden und 37 Prozent ziemlich zufrieden mit ihrem Gehalt und den Arbeitgeberleistungen. Bei den Millennials sind es 19 Prozent beziehungsweise 42 Prozent. 62 Prozent der Angehörigen der Gen Z und 61 Prozent der Millennials sind sehr oder ziemlich zufrieden mit den Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf. Die Zufriedenheit der beiden Generationen (Gen Z und Millennials) ist ein wichtiger Indikator für Unternehmen. Sie machen mittlerweile etwa die Hälfte der Arbeitskräfte im Land aus. Ihre Zufriedenheit im Beruf hat dadurch Gewicht.