Mehr als die Hälfte der Gen Z in der Schweiz lebt laut Deloitte von Lohn zu Lohn. Hohe Lebenshaltungskosten und Teilzeitarbeit verstärken die Unsicherheit.
Trotz stabilem Lohnniveau lebt über die Hälfte der Gen Z in der Schweiz finanziell am Limit. Das zeigt die aktuelle Global Gen Z and Millennial Survey 2025 von Deloitte. 51 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 1995 und 2006 geben an, von Lohn zu Lohn zu leben, ohne Rücklagen und ohne Spielraum für Unerwartetes. Bei den Millennials (Jahrgänge 1983 bis 1994) sieht es mit 52 Prozent kaum besser aus.
Hohes Einkommen, wenig Sicherheit
Überraschend: Die Zahlen in der Schweiz sind fast identisch mit jenen aus dem internationalen Vergleich, obwohl das Einkommensniveau hier deutlich höher ist. 37 Prozent der Befragten der Gen Z und 35 Prozent der Millennials geben an, Mühe zu haben, alle Rechnungen am Monatsende zu begleichen. Hauptgrund: steigende Lebenshaltungskosten. Laut Deloitte stehen Miete, Krankenkasse und Lebensmittel ganz oben auf der Liste der Sorgen, noch vor Klimawandel oder Gesundheit.
Sorgen um die Zukunft
Besonders deutlich wird der Unterschied zur Elterngeneration beim Blick in die Zukunft. Fast die Hälfte der Gen Z (49 Prozent) bezweifelt, im Alter finanziell abgesichert zu sein. Bei den Millennials sind es 37 Prozent. Und das, obwohl das Thema Altersvorsorge heute präsenter ist als früher.
Erwartungshaltung trifft Realität
Viele junge Erwachsene leben bewusst zurückhaltend, gleichzeitig fehlen oft finanzielle Rücklagen. Ein Drittel der Befragten in der Schweiz empfindet Arbeit als identitätsstiftend - deutlich weniger als im internationalen Vergleich. Familie, Freunde, Freizeit und Hobbys haben höheren Stellenwert. Arbeit wird zwar als notwendig gesehen, steht aber nicht im Zentrum der Selbstwahrnehmung.
Teilzeit als Risiko
Der Trend zur Teilzeit beginnt früh und verstärkt laut Deloitte die finanzielle Unsicherheit. Während frühere Generationen stärker auf beruflichen Aufstieg fokussiert waren, priorisieren viele Jüngere heute Flexibilität und persönliche Entwicklung. Das bringt Freiheit, aber oft auch einen unsicheren finanziellen Alltag.
Fazit:
Die Schweizer Gen Z lebt selbstbestimmter, aber oft am Limit. Einkommen wird sofort verbraucht, Rücklagen fehlen, die Rentenfrage bleibt offen. Die Deloitte-Studie zeigt: Auch im wohlhabenden Umfeld ist finanzielle Sicherheit für viele junge Menschen nicht selbstverständlich. (aso)