Fachkräftemangel spitzt sich bedrohlich zu

Bild: 123rf/Fractal Verlag

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Die Zahlen sind alarmierend: Die Auseinandersetzung mit dem Fachkräftemangel erfordert in Schweizer Unternehmen die höchste Aufmerksamkeit. Aus Perspektive des Top-Managements gibt es aktuell kein anderes Thema, das die Unternehmen in der Schweiz intensiver beschäftigt.

Das erste Mal seit der Einführung des Swiss Business Pulse bedeutet nicht COVID-19 die grösste Herausforderung, sondern die Suche nach ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese kontinuierliche Entwicklung betrifft insbesondere die IT-Branche. Bereits im 1. Quartal 2021 hatten 66 Prozent der Entscheider aus der Informationstechnologie Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter für ihr Unternehmen zu finden. Diese Situation hat sich nun weiter verschärft und betrifft fast alle zentralen Branchen.

Recruiting als strategische Herausforderung

Damit bestätigt der Schweizer Business Pulse aktuelle Marktzahlen aus der Perspektive der Schweizer Manager und Unternehmer. Das bedeutet, dass der Fachkräftemangel nicht nur die Unternehmensbasis nachhaltig beschäftigt und das operative Business beeinflusst, sondern dass das Problem der fehlenden Ressourcen und des Know-hows auch im Management als strategische Herausforderung angekommen ist.

Kundengewinnung wird zur Chefsache

Neben den mangelnden Personalressourcen löste die "schwierige Kundengewinnung" den bisherigen Spitzenreiter "Covid" bei den Herausforderungen Schweizer Unternehmen ab. Dabei wird deutlich, dass Akquise momentan "Chefsache" ist, denn 26 Prozent der Top-Manager sehen darin eine der grössten Herausforderungen, aber nur sechs Prozent der folgenden Management-Stufen.

Existenzbedrohend: Mangelnde Innovation

Ein Schwerpunkt der aktuellen Befragung lag auf der Situation von Startups und dem Umgang mit Innovationen. Die Schweizer Manager sehen die Bedeutung innovativer Entwicklungen: Mangelndes Engagement wird als existenzbedrohend für das eigene Unternehmen gewertet. Rund die Hälfte der befragten Unternehmer planen in den nächsten zwölf Monaten mehr zu investieren. Über die Hälfte der Befragungsteilnehmer finanzieren die Ergänzung oder Erweiterung eines neues Geschäftsfelds, ein Drittel plant, bestehendes Business auszubauen.

Startups suchen Investoren

Jeder zehnte Befragte überlegt, Startup-Unternehmen für Innovationsbestrebungen und neue Entwicklungen einzubeziehen – entweder durch Kauf oder auf Basis einer Zusammenarbeit. 57 Prozent der Befragten arbeiten bereits mit Startups zusammen, um Innovation extern entwickeln zu lassen. Das Outsourcing an junge, innovative Unternehmen könnte auch zur Entspannung der Personalsituation beitragen und verhindern, dass Innovationsstaus aufgrund fehlender Ressourcen entstehen. Interessante Entwicklung: Startups scheinen dem Lifestyle zu entsprechen, Perspektiven zu bieten und attraktive Arbeitgeber für qualifizierte, junge Leute zu sein – allerdings muss auch die Bezahlung stimmen. Trotz des Bedarfs der Schweizer Wirtschaft an innovativen Ideen und Kooperationen, haben Gründerinnen und Gründer weiterhin das Problem, die richtigen Investoren für ihre Projekte zu finden.

Dynamik im Schweizer Markt

Der Swiss Business Pulse zeigt nun in der sechsten Auflage, dass langfristige Planungen durch zahlreiche Einwirkungen wie Lieferengpässe und pandemiebedingen Regularien erschwert werden. „Die Herausforderungen für Unternehmer und Manager werden durch die aktuelle Situation immer vielschichtiger“, beobachtet Heinz Brägger von Leverage Experts. „Die pandemische Krise trägt nach wie vor dazu bei, dass sich jedes zehnte Unternehmen in der Existenz bedroht fühlt. Es gilt Prioritäten zu setzen und jetzt zu handeln. Häufig bedeuten schneller Wandel und Transformation die letzte Chance für Unternehmen.

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