Nachhaltigkeit in Rechenzentren

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Im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Glasgow geht es vom 31. Oktober bis 12. November 2021 darum, Lösungen für den globalen Klimawandel zu finden. Hierbei wird unter anderem diskutiert, wie sich der CO2-Ausstoss verringern lässt. Was viele nicht wissen: In Rechenzentren bieten sich wirksame und budgetfreundliche Chancen, CO2-Emissionen einzusparen.

Im Rahmen der UN-Klimakonferenz (COP 26) in Schottland sprechen die politischen Akteure über Wege zur Klimaneutralität bis 2050, über die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad und wie dies finanziert werden kann. Es geht vor allem darum, wie sich CO2-Emissionen einsparen lassen. Hierzu zählt auch der IT-Sektor, der künftig für mehr Emissionen verantwortlich sein wird als die Luft- und Schifffahrt zusammen. Klaus Stöckert, CEO der Technogroup IT-Service GmbH und Member of the Executive Board der Evernex: „Viele Unternehmen wissen nicht, wie hoch der von der IT verursachte Anteil an den CO2-Emissionen ist. Tatsächlich steigt er, da immer mehr und leistungsfähigere Server, Speicher und Netzwerke benötigt werden. Dadurch steigt der Energiebedarf entsprechend – mittlerweile sind Rechenzentren für 20 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs in der IKT verantwortlich.“ Der Stromverbrauch der Geräte, aber auch der Austausch von Hardware nach einer unnötig kurzen Nutzungsdauer tragen wesentlich zu mehr CO2 bei. An dieser Stelle lässt sich der ökologische Fussabdruck der IT deutlich verbessern.

Nach drei Prinzipien handeln: repair, reuse, recycle

Die Basis bilden drei Prinzipien, die für die Kreislaufwirtschaft stehen: repair, reuse, recycle. Ziel sollte sein, den Lebenszyklus von Hardware zu verlängern. Erreichen lässt sich das durch:

  • Third-Party Maintenance (TPM)
  • den Einsatz von refurbished Hardware
  • Recycling verwertbarer Rohstoffe

„Wir sind überzeugt, dass Third-Party Maintenance (TPM) zu den wichtigsten Massnahmen zählt, um Emissionen und Elektroschrott zu reduzieren. Durch die herstellerunabhängige Wartung lässt sich die Nutzung der Hardware in den Rechenzentren über den Garantie- bzw. Servicezeitraum hinaus verlängern (EoSL – End of Service Life der Hersteller)“, erklärt Stöckert. Anstatt alle fünf Jahre Neugeräte anzuschaffen, lassen sich Geräte auch erst nach 10 bis 15 Jahren austauschen. Damit würde der gesamte CO2-Fußabdruck einer Geräte-Generation wegfallen: Abbau, Veredelung und Transport der Rohstoffe, Produktion der Hardware und ihr Transport. „Dadurch entstehen weniger Emissionen und Schrott. Und die Unternehmen sparen mithilfe von TPM zudem Kosten. Laut den Analysten von Gartner weist der Wechsel von der Hersteller- zur herstellerübergreifenden Wartung ein Einsparpotenzial von bis zu 70 Prozent auf“, fasst Klaus Stöckert zusammen.

Refurbished Hardware – umweltschonende Alternative zu vergriffener Neuware

Eine weitere Möglichkeit innerhalb des Konzeptes der Kreislaufwirtschaft, ist die Wiederverwendung von Hardware (reuse). Auch mit dieser Strategie lassen sich indirekt CO2-Emissionen einsparen. „In unserer aktuellen Ausgabe der Studienreihe Data Center Wartung haben wir herausgefunden, dass fast 80 Prozent der Befragten in generalüberholten und qualitätsgesicherten Hardware-Komponenten eine sinnvolle Alternative zur Neuware sehen, um Budgets und die Umwelt zu schonen“, konstatiert Klaus Stöckert. Die Investition in einwandfreie, gebrauchte Hardware ist auch wirtschaftlich sinnvoll: Es handelt sich hierbei um leistungsfähige Technik, die bis zu 50 Prozent günstiger als vergleichbare Neuware und obendrein sofort verfügbar ist. Und das stellt, insbesondere vor dem aktuellen Chipmangel und den damit verbundenen Lieferengpässen von IT-Neuware, eine sinnvolle Alternative dar.

Recycling

Nur wenn sich altgediente Hardware nicht mehr wiederverwenden oder reparieren lässt, sollte sie recycelt werden. Klaus Stöckert: „15 Prozent der eingetroffenen Produkte bei Evernex, die als Computerschrott deklariert worden sind, können wir wiederverwenden. Das sind jedes Jahr mehr als 50.000 Ersatzteile, die wir über das Recyling wieder in unsere zahlreichen Lager aufnehmen können. Die verbleibenden 85 Prozent werden so recycelt, dass sich daraus sekundäres Rohmaterial gewinnen lässt. Der Verkauf dieser verwertbaren Rohstoffe ist für die Unternehmen durchaus lohnend und sorgt für einen unerwarteten ROI der Ursprungsinvestition.“

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