Linux Foundation Europe gründet offiziell Open Wallet Foundation

Bild: Unsplash/Jonas Leupe

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Die europäische Linux Foundation will gemeinsam mit Industrie und Non-Profit-Organisationen die Engine für interoperable, multifunktionale Wallets entwickeln.

Die Linux Foundation Europe gab heute die offizielle Gründung der Open Wallet Foundation (OWF) bekannt. Im Rahmen dieses neuen, gemeinsamen Projekts wird Open-Source-Software entwickelt, die die Interoperabilität für digitale Wallets (digitale Geldbörse) über eine breite Palette von Anwendungsfällen hinweg unterstützt. Dazu gehören Zahlungen, Identitätsnachweise und die Speicherung von validierten Nachweisen, z.B. hinsichtlich Beschäftigung, Ausbildung, finanziellem Status und Ansprüchen. So soll eine Vertrauensbasis für die digitale Zukunft geschaffen werden. Über 30 weltweit führende Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Technologie, Finanzen und Universitäten sind bereits beigetreten – darunter so grosse Namen aus dem Finanzsektor wie Visa und American Express. Die OWF wird weder selbst ein Wallet veröffentlichen noch Zahlungsinformationen zur Verfügung stellen oder neue Standards schaffen. Stattdessen soll die Open-Source-Software-Engine zur Kernkomponente werden, die andere Organisationen und Unternehmen für die Entwicklung ihrer eigenen digitalen Wallets nutzen können. Die Wallets sollen die gleichen Funktionen wie die führenden verfügbaren Wallets aufweisen und mit wichtigen, grenzüberschreitenden Projekten wie der Digital Identity Wallet der EU interoperabel sein. „Wallets sind eine kritische Infrastruktur für Zahlungen, Identität und sicheren Zugriff. Open Source – vorangetrieben durch die Zusammenarbeit zwischen grossen und kleinen Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und Regierungsvertretern – ist ein grossartiges Vorbild für den Aufbau einer Infrastruktur, die für digitale Gesellschaften unerlässlich ist und der Allgemeinheit zugutekommt“, so Daniel Goldscheider, Gründer der Open Wallet Foundation. „Wenn Open Source zum Herzstück von Wallets wird, so wie dies bereits jetzt bei Webbrowsern der Fall ist, wird die Erstellung von digitalen Wallets, die mit anderen kompatibel sind, frei zugänglich. Verbraucher profitieren so von der Freiheit, ihre Identität und verifizierbare Nachweise zu verwalten und relevante Daten zu teilen, wann, wo und mit wem sie wollen.“

Mit Blick auf die Vielfältigkeit der Gruppenmitglieder unterstreicht die OWF, wie wichtig eine offene Grundlage für die Unterstützung einer Vielzahl digitaler Wallets ist, um Einheitlichkeit, Interoperabilität und Portabilität zu gewährleisten und gleichzeitig die Privatsphäre der Verbraucher zu schützen. „Die Welt braucht einen Ort, an dem wichtige, digitale Informationen gespeichert werden können. Diese Stiftung hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Legitimation und Nachweise weltweit erbracht werden, auf globaler Ebene neu zu definieren. Weltweit profitieren Menschen so von weitaus besseren digitalen Erfahrungen. Darüber hinaus werden neue Marktchancen geschaffen“, so Gabriele Columbro, General Manager der Linux Foundation Europe. „Die EU ist eine treibende Kraft im Bereich des Daten- und Verbraucherschutzes. Initiativen wie die OWF bieten den politischen Entscheidungsträgern eine konkrete Möglichkeit, diese Bemühungen frühzeitig in Prozesse zu integrieren und so einen kontinuierlichen und transparenten Feedbackkreislauf zwischen Vorschriften und regulierter Technologie zu ermöglichen. Deshalb ist es für uns eine Ehre, eine so relevante Gruppe von Akteuren verschiedener Branchen im Rahmen der OWF unter der Linux Foundation Europe zusammenzubringen.“ Die OWF ist das zweite Projekt unter der Leitung der Linux Foundation Europe. Das im November 2022 ins Leben gerufene Project Sylva soll ein Open-Source-Cloud-Software-Framework für die Telekommunikation schaffen. Digitale Wallets sind die weltweit führende Zahlungsmethode für den E-Commerce und den stationären Einzelhandel. Im Jahr 2021 belief sich der Wert von Transaktionen mit digitalen Wallets auf 15,9 Billionen US-Dollar (14,9 Billionen Euro). Es gibt Hunderte von digitalen Wallets, die jedoch eine Reihe von Problemen aufweisen, darunter Anbieterbindung, fehlende Interoperabilität, fragwürdige Sicherheit und begrenzter Funktionsumfang. Zwar sind auch neue Wallets in Entwicklung, aber wenn sie nicht alle synchronisiert werden, könnte jedes Land oder jede Organisation, die Nachweise ausstellt, zu einem geschlossenen System werden. Identitätsnachweise und Wallets funktionieren nicht länderübergreifend, was Reisende, internationale Studierende und mobile Arbeitskräfte beeinträchtigt. Zukünftig werden zahlreiche Wallets am Markt verfügbar sein. Deshalb bedarf es einer erstklassigen Wallet-Engine, die dafür sorgt, dass die Interoperabilität gewährleistet ist.

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