Die Zukunft ist mobil

Bild: Pixabay/StockSnap

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2021 gaben analoge Geschäftsprozesse noch in über der Hälfte der deutschen Unternehmen den Ton an. Globale Vernetzung, räumliche Flexibilität und Mobilität – offenbar ein Fremdwort für viele Unternehmen. Wo wird es also im kommenden Jahr mit der mobilen Arbeitswelt und mobilen Endgeräten hingehen? Deskcenter, Hersteller von Software für IT Asset & Lifecycle Management, wagt eine Prognose und gibt Tipps für ein effizientes und sicheres Management mobiler Endgeräte.

Das Ergebnis der Bitkom-Studie „Wie digital arbeiten deutsche Unternehmen?” vom Mai 2021 überrascht kaum: Rund 61 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre analogen Geschäftsprozesse das Arbeiten im Homeoffice behinderten. Immerhin hatten gleichzeitig 95 Prozent erkannt, wie wichtig die Digitalisierung ihrer Abläufe ist – gerade weil die Beschäftigten immer mobiler arbeiten und diese Flexibilität zunehmend einfordern. Der Softwarehersteller Deskcenter sieht in eigenen Projekten und aufgrund von Studien 4 zentrale Trends, die Verantwortliche im IT-Betrieb für 2022 daher beachten sollten:

  1. Mobile Technologien werden Mainstream
    Studien belegen, dass im beruflichen Umfeld vermehrt mobile Endgeräte wie Notebook oder Tablet den stationären PC ersetzen oder ihn zumindest ergänzen. Laut des Bitkom Digital Office Index von 2020 stieg die Nutzung von mobilen Devices bei festangestellten Mitarbeitenden zwischen 2016 und Mitte 2020 um 11 Prozent. Das Marktforschungsunternehmen TechNavio ermittelte in seiner Studie „Global Management Device Market 2020-2024” sogar einen Zuwachs von 19 Prozent im Jahr 2020. Durch die zeitweise Verpflichtung zum Homeoffice dürfte sich dieser Trend 2021 weiter verstärkt haben. „Wir gehen nicht davon aus, dass der Homeoffice-Anteil wieder auf das Niveau von 2019 sinken wird“, sagt Christoph Harvey, Vorstand von Deskcenter. Zudem statten Firmen Mitarbeitende immer häufiger mit einem Smartphone aus. Wie eine Umfrage von Security Boulevard aus dem September 2020 zeigt, ist es für 87 Prozent der US-amerikanischen Unternehmen bereits unerlässlich, dass ihre Belegschaft für berufliche Zwecke Unternehmens-Apps über ihr Smartphone nutzt. Es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung in Europa durchsetzt.
  2. Aus Arbeitsplatz wird Arbeitsumfeld
    Was die Analysten von Gartner in ihrem Report „Top Trends Impacting Infrastructure and Operations for 2021“ als “Anywhere Operations” titulieren, bedeutet letztlich: Das Arbeitsumfeld wird noch dynamischer, mobiler und digitaler. Die Entwicklung vom festen Arbeitsplatz geht hin zu einem Arbeitsumfeld mit Arbeitszonen, Projekträumen und Ruheräumen. Der Schreibtisch kann praktisch überall stehen – im eigenen Zuhause, in einem Co-Working-Space oder Café. Diese Mobilität eröffnet neue Möglichkeiten und birgt gleichzeitig große Herausforderungen für das IT-Infrastructure-Management. Denn die Geräte der Mitarbeitenden müssen an jedem beliebigen Ort ausgeliefert, eingerichtet, gesichert und laufend gemanagt werden. Neben der Hardware gilt es auch Apps inklusive Tools für Zusammenarbeit, Videokonferenzen oder Datei-Sharing sicher bereitzustellen. IT-Roll-out “by walking around“ funktioniert immer weniger.
  3. EMM ersetzt MDM
    Mobile Endgeräte und Remote-Working erfordern Lösungen, die über das einfache Verwalten im Sinne von Inventarisieren und Installieren von Apps hinausgehen. Das traditionelle Mobile Device Management (MDM) hat damit ausgedient. Was Unternehmen zwingend benötigen, ist ein umfassendes Enterprise Mobility Management (EMM). Damit lassen sich mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops zentral verwalten. Inventarisierung ist hier nur der erste Schritt. Entscheidend ist der Faktor Kontrolle, da Mitarbeiter nicht selten private Geräte für den Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk nutzen – auch eigenmächtig. Diese Devices erkennt eine EMM-Lösung umgehend, sodass sie gegebenenfalls gesperrt werden können. Denn unerlaubte Geräte mit veralteten Apps oder Betriebssystemen stellen ein grosses Risiko für die Sicherheit des Firmennetzwerks dar. EMM ermöglicht zudem das Aktualisieren des Betriebssystems, das Einrichten eines Benutzerkontos sowie das Sperren oder Löschen von Daten im Fall von Verlust oder Diebstahl. Und es beinhaltet das App-Management. Applikationen lassen sich automatisiert installieren und deinstallieren, verbieten oder erlauben und natürlich aktualisieren. Für den Einsatz von firmeneigenen Devices ist dies ebenso wichtig wie bei Konzepten wie Bring your Own Device (BYOD). Oberste Prämisse ist die Sicherheit von Unternehmens- und personenbezogenen Daten. Hier regelt ein EMM über ein hinterlegtes Rechtesystem zum einen User-basiert den Zugriff auf sensible Unternehmensinformationen. Zum anderen wahrt es die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
  4. Silos verschwinden
    In vielen Unternehmen werden mobile Geräte immer noch getrennt von stationärer IT gemanagt – in verschiedenen Tools. Wie das Marktforschungsinstitut TechNavio ermittelte, wünschen sich Unternehmen jedoch eine einzige, einheitliche Plattform, mit der sie mobile wie stationäre Endgeräte, Betriebssystem- und App-Verteilung, Patchmanagement, Benutzerberechtigungen, Lizenzen und Verträge zentral verwalten und steuern können. Ein solches Unified Endpoint Management, kurz UEM, ist inzwischen greifbar nah, die entsprechende Software gibt es bereits. UEM verringert aber nicht nur die Menge der eingesetzten IT-Tools. Auch die knappen IT-Ressourcen werden geschont – und das Management erhält eine ganzheitliche Sicht über wirklich alle im Unternehmen gemanagten Devices – stationär wie mobil.

„Mobiles Arbeiten wird sich 2022 weiter etablieren, UEM wird damit von der Kür zur Pflicht“, sagt Deskcenter Vorstand Christoph Harvey. „Denn nur so lassen sich die vollständige Kontrolle der gesamten IT-Infrastruktur und eine sichere IT-Umgebung langfristig und nachhaltig gewährleisten.“