Schweizer KMU unterschätzen Hacker-Gefahr

© Fractal Verlag/123rf

Security
Typography
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Mehr als ein Drittel der Schweizer KMU sind von Cyberattacken betroffen. Trotzdem fühlt sich die Mehrheit weiterhin gut bis sehr gut geschützt und nur vier Prozent der KMU CEOs sehen es als grosse oder sehr grosse Gefahr, durch einen Cyberangriff in der Existenz gefährdet zu werden. Diese beunruhigenden Ergebnisse brachte die repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstitut GFS-Zürich zu Tage.

Im vergangenen September befragte das Markt- und Sozialforschungsinstitut GFS-Zürich in einer repräsentativen Umfrage 300 CEOs von Schweizer KMU zum Thema Cyberrisiken. Die nach wissenschaftlichen Methoden erfolgte Auswahl der KMU erlaubt es, die Resultate auf die Gesamtheit der Schweizer KMU (2015: 580‘000) zu übertragen. Die Befragung wurde im Auftrag des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV), der Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS), dem Dachverband ICTswitzerland und der Information Security Society Switzerland (ISSS) in Zusammenarbeit mit dem Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) und der Expertenkommission des Bundesrates zur Datenbearbeitung und Datensicherheit durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
 
Die IT muss kontinuierlich funktionieren: Rund 62 % der Befragten bewerten das kontinuierliche Funktionieren der IT als sehr wichtig für ihren Betrieb.

Mehr als ein Drittel der KMU sind von Cyberattacken betroffen: Auf Basis der 300 befragten KMU kann die Anzahl der von Erpressung betroffenen Firmen schweizweit auf 23‘000 (4 %) geschätzt werden. Ungefähr 209‘000 Unternehmen (36 %) dürften von Malware wie Viren oder Trojanern betroffen gewesen sein.

Das Risiko von Cyberangriffen wird stark unterschätzt: Das Risiko, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, wird als tief eingeschätzt. Einen Tag lang ausser Gefecht gesetzt oder gar in der Existenz gefährdet zu werden, empfinden nur 10 % bzw. 4 % als grosse oder sehr grosse Gefahr. Über die Hälfte der befragten Geschäftsführer/-innen (56 %) fühlt sich gut bis sehr gut vor Cyberangriffen geschützt.

Der Schutz vor Cyberangriffen ist ungenügend: Nur 60 % der Befragten geben an, Grundschutzmassnahmen wie Malware-Schutz, Firewall, Patch-Management und Backup voll und ganz umgesetzt zu haben. Systeme zur Erkennung von Cyber-Vorfällen wurden nur von jedem fünften Unternehmen vollständig eingeführt. 

Die neue Studie zum Thema Cybersicherheit in Schweizer KMU kann bei ICTswitzerland als PDF hier heruntergeladen werden.