Mehrheit der Schweizer Unternehmen befürchten Cybersicherheitsvorfall

Bild: 123rf/Fractal Verlag

Security
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Die Cybersecurity-Spezialistin Trend Micro veröffentlicht die Ergebnisse seines jüngsten globalen Cyber Risk Index (CRI) für das zweite Halbjahr 2021. Dieser weist für Unternehmen weltweit ein erhöhtes Cyberrisiko aus – ebenso für Europa und die Schweiz. Dabei gehen 80 Prozent der befragten schweizerischen Unternehmen davon aus, in den nächsten zwölf Monaten von einem erfolgreichen Cyberangriff betroffen zu sein.

Der halbjährlich erscheinende CRI misst anhand gezielter Fragen die Diskrepanz zwischen dem aktuellen Sicherheitsniveau von Unternehmen und der Wahrscheinlichkeit eines Angriffs. Aus den gewonnenen Informationen wird ein Indexwert auf einer numerischen Skala von -10 bis 10 errechnet, wobei -10 den höchsten Risikograd darstellt. Für die zweite Jahreshälfte 2021 weist der Index einen Wert von -0,19 für die Schweit, -0,15 in Europa und -0,04 weltweit auf – dies entspricht jeweils einem erhöhten Cyberrisiko. Dabei gaben 84 Prozent der Schweizer Befragten (weltweit ebenfalls 84 Prozent) an, in den letzten zwölf Monaten von einem oder mehreren erfolgreichen Cyberangriffen betroffen gewesen zu sein. Ein Drittel der Schweizer Unternehmen (33 Prozent, weltweit 35 Prozent) verzeichnete sogar sieben oder mehr separate Angriffe.

Ransomware und zielgerichtete Angriffe befürchtet

Die Bedrohungen, welche Verantwortlichen weltweit am meisten Sorgen bereiten, sind Ransomware, Phishing/Social Engineering und Denial-of-Service-Angriffe (DoS). Schweizer Unternehmen fürchten zudem besonders zielgerichtete Angriffe (APTs / Advanced Persistent Threats). Die am schwerwiegendsten eingeschätzten negativen Folgen einer Sicherheitsverletzung sind beschädigte Systeme, Kosten für externe Experten sowie der Verlust von Kunden. Mit Blick auf ihre IT-Infrastruktur machen sich Unternehmen weltweit am meisten Sorgen um mobil oder aus dem Homeoffice arbeitende Mitarbeiter, Cloud Computing sowie Anwendungen von Drittanbietern, bei denen unter anderem das Risiko von Supply-Chain-Angriffen besteht. Europäische Unternehmen stufen zudem mögliche organisatorische Fehler und steigende Komplexität als hohes Risiko ein. Dies unterstreicht, dass noch immer viele Unternehmen eine Herausforderung darin sehen, ihre während der Corona-Pandemie erweiterten digitalen Infrastrukturen und die dementsprechend gewachsene Angriffsoberfläche wirksam abzusichern. „Täglich sehen sich Unternehmen mit anspruchsvollen Sicherheitsherausforderungen konfrontiert, von Software-Schwachstellen über Datenschutzverletzungen bis hin zu Ransomware-Angriffen und mehr“, so Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Institute, welches den CRI im Auftrag von Trend Micro erstellt. „Die halbjährlich durchgeführte Studie ist eine wichtige Grundlage für die Evaluation der sich schnell entwickelnden Cyber-Risikolandschaft. Sie unterstützt Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Sicherheitsvorkehrungen und kann als Leitfaden für die strategische Planung dienen.“

Mehr Befugnisse und konsequente Durchsetzung von Regeln nötig

Die Ergebnisse der Befragung weisen zudem auf ein hohes Risiko-Niveau im Bereich der agilen Anwendungsentwicklung (DevOps) hin. Ausserdem bemängeln die Befragten häufig, dass die IT-Security-Verantwortlichen in Unternehmen nicht über ausreichende Befugnisse und Ressourcen verfügen, um ein akzeptables Sicherheitsniveau herzustellen. Auch werden Verstösse gegen Sicherheitsrichtlinien, Standardbetriebsverfahren und Compliance-Anforderungen oftmals nur unzureichend geahndet. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass weltweit mehr Ressourcen für Mitarbeiter, Prozesse und Technologien bereitgestellt werden sollten, um die Sicherheit zu erhöhen und das Gesamtrisiko für Cyberangriffe zu verringern.  „Um eine effektive Cybersicherheitsstrategie zu entwickeln, müssen Unternehmen die Kunst des Risikomanagements beherrschen. Hier kann der CRI eine grosse Hilfe sein, um mögliche Problembereiche aufzuzeigen“, erklärt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro. „Angesichts immer komplexerer Umgebungen durch Ausweitung von Homeoffice und digitaler Infrastrukturen sollten Unternehmen einen plattformbasierten Ansatz verfolgen, um die Sicherheit zu optimieren und zugleich ihren Aufwand zu minimieren.“