Solides Ergebnis im Pandemie-Jahr

Bild: R&M

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Verkabelungsspezialist Reichle & De-Massari, kurz R&M, blickt auf ein anspruchsvolles Geschäftsjahr 2020 zurück. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und negative Währungseffekte drückten den Umsatz der Gruppe gegenüber Vorjahr um 9,8 Prozent auf CHF 249,5 Mio.

In Lokalwährung betrug der Rückgang nur 4,9 Prozent. Die Erstarkung des Schweizerfrankens gegenüber dem US-Dollar, dem brasilianischen Real und der indischen Rupie beeinträchtigte das Ergebnis zusätzlich. R&Ms Geschäftsmodell 2020 hat sich als krisenresistent erwiesen. Der Verkabelungsspezialist bedient drei unterschiedliche Märkte: Gebäudeverkabelung, Rechenzentren und öffentliche Telekommunikationsnetze. Die Nachfrage nach Glasfaserverkabelung für die Breitbandversorgung von Häusern und Wohnungen (Fiber to the Home, FTTH) steigt weiterhin an. Auch der Aufbau von 5G-Funknetzen erfordert Investitionen in fiberoptische Verkabelungen, da die Antennen an Glasfasernetze angeschlossen werden müssen.
Diese Entwicklungen kompensierten den Rückgang im Marktsegment lokale Datennetze sowie Büro- und Gebäudeverkabelung. Weltweit wurden Investitionen in diesem Bereich aufgrund von Lockdowns und wirtschaftlichen Unsicherheiten verschoben oder gar annulliert. Der Trend zum Homeoffice führte dazu, dass die Nachfrage nach Verkabelungslösungen für Bürogebäude vorübergehend zurückging.
Dennoch erwartet R&M, dass der Markt der Gebäudeverkabelung bereits in 2021 wieder anziehen wird. Der Trend zum Smart Building und Internet of Things (IoT) erfordert moderne, Internet-gestützte Gebäudenetzwerke.
Der Rechenzentrumsmarkt gestaltete sich 2020 im Vergleich zu den Vorjahren weniger dynamisch, da verschiedene Projekte aufgrund der Pandemie verschoben wurden. R&M stattet Rechenzentren von Colocation- und Cloud-Anbietern mit hochverdichteter Verkabelung und Managementsoftware aus. Diese Segmente profitieren vom zunehmenden Bedarf an Rechen- und Speicherkapazitäten.

Gute Erfolge mit Breitbandausbau

R&Ms Vertriebsorganisationen verzeichneten im Berichtsjahr sehr unterschiedliche Ergebnisse. In Deutschland und Österreich erzielte R&M aufgrund der grossen Investitionen in den Breitbandausbau ein zweistelliges Plus. Auch in der Schweiz profitierte R&M von FTTH-Investitionen und schloss nur leicht unter dem Vorjahr ab.
Im weiteren europäischen Raum entwickelten sich der Osten sowie Italien und Portugal positiv. Die von der Pandemie stark betroffenen Länder wie Frankreich und Spanien verzeichneten zum Teil ein Minus im zweistelligen Prozentbereich. Die Niederlassungen in Japan und Australien akquirierten neue Grossprojekte. In Indien verbesserte sich die Lage im zweiten Halbjahr markant. In Nord- und Südamerika sowie im Mittleren Osten musste R&M Umsatzrückgänge in Kauf nehmen.