Siemens kauft Softwarefirma Altair Engineering

Bild: Siemens

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Siemens stärkt sein Software-Geschäft mit einer milliardenschweren Übernahme. Wie Siemens mitteilte, will der Konzern dazu das US-Unternehmen Altair Engineering für rund 10 Milliarden US-Dollar (rund 9,2 Milliarden Euro) übernehmen. Die Altair-Aktionäre sollen 113 Dollar je Aktie erhalten.

Altair bietet industrielle Software für Unternehmen u.a. aus der Luftfahrt-, Automobil-, Energie- und Finanzdienstleistungsbranche. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach dieser Software mit der zunehmenden Verbreitung von künstlicher Intelligenz (KI) im Alltag steigen wird. Altair wurde 1985 gegründet, ging 2017 an die Börse (Nasdaq) und hat seinen Hauptsitz in Troy, Michigan (USA). Von den mehr als 3.500 Mitarbeitenden arbeiten ungefähr 1.400 Mitarbeitende im Bereich Forschung und Entwicklung. Das Simulationsportfolio von Altair ist in hohem Masse komplementär. Besonders mit den ausgeprägten Fähigkeiten in der mechanischen und elektromagnetischen Simulation erweitert Siemens sein umfassendes Digital Twin Angebot und kann so ein vollständiges, physikbasiertes Simulationsportfolio als Teil von Siemens Xcelerator anbieten. Altairs Data Science und AI-basierte Simulationsfunktionen ermöglichen es jedem, vom Ingenieur bis zum Generalisten, mit Simulationswerkzeugen zu arbeiten. Dies beschleunigt Design-Iterationen und verkürzt die Zeit bis zur Markteinführung. Darüber hinaus werden Altairs Fähigkeiten im Bereich Data Science die Nutzung von Siemens' Branchenexpertise in Produktlebenszyklen und Fertigungsprozessen weiter beschleunigen.

Von einem «wichtigen Meilenstein» für den Konzern sprach Siemens-Chef Roland Busch. «Durch die Kompetenzen von Altair in den Bereichen Simulation, Hochleistungsrechnen, Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz zusammen mit Siemens Xcelerator entsteht das weltweit umfassendste KI-gestützte Design- und Simulationsportfolio.»

Signifikante Synergien

Die Transaktion wird den Umsatz im digitalen Geschäft von Siemens deutlich um +8% steigern und den im Geschäftsjahr 2023 berichteten Umsatz im digitalen Geschäft um ungefähr 600 Millionen Euro erhöhen. Mit einem Umsatzeffekt von mittelfristig mehr als 500 Millionen US-Dollar pro Jahr, der langfristig auf mehr als 1,0 Milliarden US-Dollar pro Jahr anwachsen wird, erwartet Siemens signifikante Umsatzsynergien, insbesondere durch Cross-Selling des in hohem Masse komplementären Portfolios und durch den vollen Zugang von Altair zur globalen Präsenz und zum globalen Industrie- und Kundenstamm von Siemens. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Transaktion ab dem zweiten Jahr nach Vollzug positiv auf das Ergebnis je Aktie (vor PPA-Effekten) auswirken wird. Die Akquisition wird vollständig in bar mit bestehenden Mitteln von Siemens sowie den sich aus der starken Bilanz ergebenden Finanzierungsmöglichkeiten durchgeführt. Diese Möglichkeiten werden durch das hervorragende Rating untermauert, zu dessen Beibehaltung sich Siemens verpflichtet fühlt. Ein proaktiver Abbau des Verschuldungsgrades wird dabei durch erhebliche liquide Mittel aus dem bereits abgeschlossenen Verkauf von Innomatics unterstützt. Darüber hinaus verfügt Siemens über erhebliches Finanzierungspotenzial durch den Verkauf von Anteilen an börsennotierten Unternehmen. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen und wird für die zweite Hälfte des Kalenderjahres 2025 erwartet.

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