BAG sammelt Handy-Daten zur Analyse

Bild: Pixabay

Typography
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat von Swisscom Analysen erbeten, um zu überprüfen, ob die Massnahmen zum Schutz vor Infektionen mit dem Coronavirus eingehalten werden. Die Analysen beinhalten Angaben zur Mobilität und zu Menschenansammlungen im öffentlichen Raum.

Die Auswertungen zeigen auf, dass die Schweizer Bevölkerung die Reiseaktivitäten deutlich reduziert hat. Das BAG erhält zu keinem Zeitpunkt Standortdaten von Swisscom, sondern lediglich Statistiken und Visualisierungen. Die den Analysen und Visualisierungen zugrunde liegenden Daten sind anonymisiert und aggregiert. Rückschlüsse auf Einzelpersonen sind nicht möglich.

Der Bundesrat hat am 21. März Ansammlungen von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum verboten (Artikel 7c Absatz 1 COVID-19-Verordnung 2). Die Behörden möchten nun Hinweise erhalten, ob diese Massnahme zum Schutz der Bevölkerung eingehalten wird. Basierend auf der Mobility Insights Plattform von Swisscom erhält das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Analysen zur Mobilität und zu Menschenansammlungen im öffentlichen Raum. Die Plattform und entsprechende Analysen wurden bereits im Smart City Umfeld verwendet, wie z.B. in Montreux oder in Pully.

Erste Auswertungen zeigen, dass seit dem Versammlungsverbot von mehr als fünf Personen die Menschen deutlich weniger unterwegs waren. So hat sich die Reiseaktivität, gemessen an gefahrenen Kilometern, Ende März in der ganzen Schweiz im Vergleich zu einem typischen Vormonat um rund 50 Prozent reduziert. Dabei sticht heraus, dass die Bevölkerung im Tessin das Reisen am klarsten reduziert hat.

Vollständige Anonymisierung und Aggregierung der Daten
Um Menschenansammlungen sichtbar zu machen, weist die Mobility Insight Plattform (gestützt auf Art. 45b des Fernmeldegesetzes) Gebiete mit mindestens 20 SIM-Karten auf einer Fläche von 100 mal 100 Metern aus. Die Analysen basieren auf 24 Stunden zurückliegenden ungefähren Standortangaben.
Um Hinweise zu erhalten, wie sich die Reiseaktivitäten der Bevölkerung verändert hat, weist die Plattform die ungefähre Mobilität von Swisscom SIM-Karten eines Gebietes (z.B. eines Kantons) innerhalb einer bestimmten Zeitspanne aus. Die Informationen, die im Mobilfunknetz technisch bedingt entstehen, werden unmittelbar nach ihrer Entstehung automatisch anonymisiert und danach für die Analysen in aggregierter Form aufbereitet.

BAG erhält keine Standortdaten, sondern lediglich Visualisierungen
Das BAG erhält zu keinem Zeitpunkt Standortdaten, sondern lediglich Statistiken und Visualisierungen, welche Swisscom aus diesen Daten errechnen kann. Die Analysen/Visualisierungen sind vollständig anonymisiert und aggregiert, d.h. lediglich als Gruppenwert erkennbar. Somit sind keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen und auch keine individuellen Bewegungsprofile möglich. Die Vorgaben des Datenschutzgesetzes und die ethischen Grundsätze, welche Swisscom bei der Datenverwendung befolgt, werden vollumfänglich eingehalten. Sobald die Covid-19-Verordnung 2 nicht mehr gilt, werden dem BAG auch keine Analysen mehr zur Verfügung gestellt.

Kunden haben jederzeit die Kontrolle über ihre Daten
Kunden können selber festlegen, für welche Smart-Data Produkte und Dienstleistungen Swisscom Ihre anonymisierten und aggregierten (das heisst stark zusammengefassten) Daten verwenden darf (Opt-Out). Ein Opt-Out kann via Kundencenter unter Mein Profil im Bereich "Datenschutz" vorgenommen werden. Somit werden die Daten nicht für weitere Analysen verwendet.