Leuchtturm-Projekt für europäische Cloud-Infrastruktur

Maximilian Ahrens, CTO bei T-Systems, steht als Chairman dem Board of Directors von Gaia-X vor. (Bild: Deutsche Telekom AG)

Infrastruktur
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Europäische Cloud-Anbieter haben eine Initiative für gemeinsame Infrastruktur-Dienste gestartet, die Gaia-X entsprechen. Im ersten Schritt beteiligen sich 28 Unternehmen und Organisationen. Darunter ist auch die Deutsche Telekom. Die Initiative Structura-X ergänzt die bisherigen Leuchtturm-Projekte.

Die Initiative entstand am Rande des Gaia-X-Summits im November in Mailand. Dort hatte der damaligen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bereits gefordert, neben Branchen-Diensten auch Gaia-X kompatible Infrastruktur in Europa aufzubauen. Abgestimmt mit der Gaia-X-Trägerstiftung AISBL verständigten sich zunächst sieben europäische Anbieter auf das gemeinsame Ziel: Atos, Aruba.it, DeCix, Deutsche Telekom, Engineering, Noovle, TOP-IX. «Wir begrüssen die Initiative der Infrastruktur-Anbieter sehr», sagte Max Ahrens, Vorsitzender des Board of Directors von Gaia-X. «Die industrielle Umsetzung der Gaia-X-Standards durch die Cloud- und Infrastruktur-Anbieter ist ein wesentlicher Baustein für eine funktionierende Daten-Souveränität in Europa.» Inzwischen haben sich weitere Unternehmen aus ganz Europa angeschlossen. Bis dato zählt Structura-X 28 Mitglieder aus zehn Ländern: AssoSoftware, Citynetwork, Cloud&Heat Technologies, CS Group, CSI, EBRC, Elmec, Fabasoft, International Dataspaces, IONOS SE, KPN, Luxinnovation, Mainstream, Next Layer, OpenNebula Systems, OSISM, ThreeFold Tech, Tietoevry, United Group, Vivacom. Die Mitglieder bieten nicht nur Infrastrukturdienste an. Sie verpflichten sich auch zur Nutzung von (Open-Soure-)Technologie, um die Cloud-Dienste praktikabel zu gestalten. Dazu gehört eine Interoperabilität unter Berücksichtigung von Sicherheit und Datenschutz.

Structura-X soll weiter wachsen

Die Structura-X-Gemeinschaft lädt weitere Infrastrukturanbieter ein, sich der Initiative anzuschliessen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, ihre bestehenden Infrastruktur-Services zu einem Öko-System für europäische Daten-Souveränität zu gestalten. Es entsteht eine übergreifende europäische Cloud-Infrastruktur. Nutzer können so ihre Dienste und Datenräume in einer Gaia-X-geprüften Infrastruktur testen und einsetzen. Structura-X wird eng mit Gaia-X AISBL, die unter anderem den technischen Rahmen für Daten-Souveränität definiert, zusammenarbeiten. Gleichzeitig ermöglicht Structura-X die notwendige Grössenordnung für eine neue sektor- und länderübergreifende Zusammenarbeit in der Cloud. Die bisherige Fragmentierung des europäischen Cloud-Marktes wird so überwunden.